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3.07.2007
Keine Feierlichkeiten geplant
Jubiläum, von dem keiner weiß
Das Riesenrad feiert bald seinen 110. Geburtstag. Und zwar am 3. Juli. 2007. Weder der Betreiber, noch das Prater-Service dürften etwas von den Jubiläen wissen. "Jedenfalls sind keine Ermäßigungen aus diesem Anlass geplant", hieß es im Büro von Riesenrad-Geschäftsführer Peter Petritsch. "Ich bin ein bisschen verwundert, weil ich selbst davon noch nichts gehört habe", gab eine Mitarbeiterin des Prater Service zu. "Aber wenn das Riesenrad keine Feierlichkeiten plant, werden wir das auch nicht tun." Ähnliches war auch aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Grete Laska zu vernehmen.
Geschichte des Riesenrades: Am 3. Juli vor 110 Jahren ging das Riesenrad erstmals in Betrieb. Praterunternehmer Gabor Steiner (im Prater wurde sogar eine Straße nach dem Unternehmer benannt) hatte 1897 anlässlich des 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Josef I. die Kulissenlandschaft "Venedig in Wien" durch die Riesenrad-Attraktion ersetzen lassen.
Während des Krieges erfreute sich das Riesenrad bei den nach Ablenkung suchenden Wienern großer Beliebtheit. Am 16. September 1944 kam dann aber das traurige Aus : Von einem Feuer auf der Hochschaubahn sprangen Funken über und zerstörten die 30 Gondeln.
Der debattierte Abriss des Rumpfskeletts nach dem Krieg wurde wegen hoher Kosten fallen gelassen und der Wiederaufbau beschlossen. Hilfreich war, dass die Behörden das Riesenrad 1940 unter Denkmalschutz gestellt hatten. Trotz Material- und Personalknappheit gelang es in kurzer Zeit, das Wahrzeichen wieder fahrtüchtig zu machen; allerdings vorerst nur mit 15 Gondeln.
Wir vom Prater dürfen zum Jubiläum gratulieren und weitere gute Jahre wünschen, - dieses weltweit bekannte Wahrzeichen des Wiener Praters, - hat sich bestimmt eine würdige Geburtstagsfeier verdient ..
Textauszug Wiener Zeitung
Foto: Praterarchiv