[21.November] | Leserunde im Riesenrad |
[21.November] | Prater: Punsch und Spieluhren |
[21.November] | Aus Madame Tussauds |
[21.November] | Misstrauen gegen Laska |
[21.November] | Stadt treibt Betriebe in die Pleite |
[21.November] | Deal geplatzt |
[21.November] | Riesenrad nicht an Tussauds |
[21.November] | Milk & Sugar |
[21.November] | Riesenrad bleibt in Wiener Hand |
[21.November] | Prater ist geeint |
[21.November] | Feuerwehrjugend Gröbming |
[21.November] | Dubiose Vergaben |
[21.November] | Kritik an Vergabe-Praxis |
[21.November] | Advent: Da gehts rund |
Dependance am neuen Prater-Entree in Planung - Mutterkonzern
Merlin Entertainments Group will auch das Riesenrad betreiben.
Wien (APA) - Der Besuch der alten Dame: Das Londoner Wachsfigurenkabinett "Madame Tussauds" will nach Wien expandieren. Und da sich die Attraktion alleine wohl nicht rechnen würde, möchte der Tussaud-Mutterkonzern Merlin Entertainments Group auch das Riesenrad als Betreiber übernehmen. Sollten die Pläne aufgehen, könnten sich am neuen Riesenradplatz Mozart und Richard Lugner Glasauge in Glasauge gegenüberstehen.
Die Kombination aus Riesenrad und Madame Tussaud sei in der Konzeption zwingend, betonte der Direktor für Entwicklung bei Merlin Entertainments, Johannes Mock, im APA-Gespräch: "Der Standort Wien ist für Familienattraktionen kein leichter." Deshalb gelte es, Synergien zu nutzen.
"Wir haben ein natürliches Interesse am Riesenrad in Wien", unterstrich Mock. Man verhandle diesbezüglich mit dem Besitzer, wobei es um eine Anmietung durch Merlin gehe, nicht um einen Verkauf: "Das Riesenrad in Wien ist praktisch nicht zu bezahlen."
Zusätzlich sieht der Merlin-Plan vor, Flächen am Riesenradplatz anzumieten, um dort eine Tussaud-Filiale einzurichten. Bei Investitionen von 10 bis 12 Mio. Euro strebe man eine Museumsfläche von rund 2.500 Quadratmetern an, so Mock. Diese Größe werde auch die neueste Dependance in Berlin haben, die im Juli eröffnet. Bereits jetzt gibt es "Madame Tussauds" in New York, Amsterdam, Las Vegas, Shanghai, Hongkong und Washington DC.
Die Figurenausstattung des Wiener Ablegers soll einen starken lokalen Bezug aufweisen. Demnach dürfte sich der unvermeidliche Mozart neben anderen musikalischen Größen finden, aber auch neben heutigen Societygrößen, so Mock. Eine fixe Zusage auf Richard Lugner als Wachskopf wollte der Manager allerdings noch nicht geben.
Die noch auserwählten Zeitgenossen lädt man nach London zum Modellsitzen ein. "Selbst die Queen ist zu uns gekommen", zeigte sich Mock zuversichtlich, auch die österreichische Prominenz für sich zu gewinnen. Insgesamt sollen das Museum am Riesenradplatz zwischen 70 und 100 Figuren bevölkern. Dieser Standort sei dabei praktisch unabdingbar, da Merlin auf lange Sicht plane. "Wir wollen in den nächsten paar hundert Jahren vor Ort sein", zeigte sich Mock überzeugt.
Mit einer anderen Konzernmarke nach Wien zu kommen, sei dagegen derzeit eher ausgeschlossen, so Mock. Die Planungen für ein "Sea Life Center" auf der Donauplatte seien nach langen Verhandlungen wieder eingestellt worden.
Neben "Madame Tussauds" und dem "Sea Life Center" gehören zum Unterhaltungskonzern Merlin Entertainments, dem weltweit zweitgrößten Betreiber von Freizeitanlagen, auch die Legoland-Parks oder das Londoner Riesenrad "London Eye". Gut 32 Millionen Menschen besuchen jährlich die 51 Einrichtungen des Unternehmens.
Hauptanteilseigner ist seit 2005 die Beteiligungsgesellschaft Blackstone Group, die sogleich einen stark expansiven Kurs einschlug. Nach einer Reihe mittlerer und kleinerer Übernahmen folgte im vergangenen Jahr der bisherige Höhepunkt mit der 1,5 Mrd. Euro teuren Akquisition der Madame-Tussaud-Gruppe.
Ich finde es verdammt super, dass dieses berühmte Wachsfigurenmuseum nach Wien kommen will! Ich mein, Wien ist DIE Tourisumsstadt nummer 1.! ich versteh leider nicht, warum manche immer was dagegen haben, dass Wien noch berühmter wird....ein paar mehr oder weniger Sightseeing tipps sind doch gut!!!!!!!Hoffen wir mal, dass die Wiener dies wieder nicht versemmeln, und wir nächstest Jahr vielleicht schon größen wie Romy Schneider und Mozart die Hand geben können!
Nun ist es fast fertig, das Kunstwerk auf das wir alle so gespannt gewartet haben. Schnell musste es gehen hat man uns doch gesagt und so wurde ohne Ausschreibung die kompetentesten Persönlichkeiten von Politik und Architektur beauftragt ein rund 32 Mio. Euro teures Projekt aus dem Boden zu stampfen. Der Zeitruck durch die Fußball-Europameisterschaft war auch das Argument für die freihändige Vergabe. Man sehe jedoch durch die rechtliche Konstruktion des Vertrages auch keinen Verstoß gegen das Bundesvergabegesetzes, denn die vollziehende Riesenradplatz-Errichtungsgesellschaft unterliegt nicht den Vorlagen die die Stadt Wien hat. Die in der Zwischenzeit vermutlich von Emmanuel Mongon heimlich gekürte graue Eminenz der Österreichischen Themenparkgestaltung - Freizeit- und Themenparkexpertin Frau Grete Laska und Ihr Team haben alle Register Ihres Könnens gezogen und sorgen mit diversen Ergebnissen immer wieder mit neuen Überraschungen. Unter dem Deckmäntelchen "Nostalgie" wurde ein neuer Eingangsbereich geschaffen, den man eher als Kaleidoskop des Wahnsinns bezeichnen müsste. Ein Panoptikum, eine nicht authentische Pseudo-Jugendstil Kulisse "Made in Austria" ohne Liebe zum Detail, ein in sich geschlossenes Konstrukt, das nach wenigen Metern Flash den Besucher wieder in den gewohnten und allzu oft kritisierten Prater mit Kirmescharater entlässt. Der Riesenradvorplatz hatte sicherlich dringen ein Facelifting notwendig, doch anstatt die rund 32. Mio. Euro sinnvoll und effizient einzusetzen, wurde genau der Bereich ausgebaut, der ohnehin schon immer von den Urlaubern bestens besucht wurde. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Tourist nach einer Fahrt mit dem Riesenrad gleich wieder in den Bus einsteigt und das Areal wieder verlässt. Weniger attraktive Plätze blieben wegen einer nicht gleichmäßigen Verteilung des Etars unberührt und die so hoch stilisierten nostalgische Attraktionen, wie der Toboggan bekamen von den Verantwortlichen der Stadt nicht mal einen Cent gespendet. Leider entpuppt sich aber der neue Riesenradvorplatz immer mehr als Mogelpackung, da im inneren Bereich des Praters nur wenige Veränderungen vorgenommen und nach 5 Jahren Revitalisierung noch immer, mit wenigen Ausnahmen, der Buden und Kirmescharakter dominiert. Wer die einzelnen Gebäude näher betrachtet, kann einen gewissen Comicstil wie man ihn bei Disney findet, sehr gut beobachten. Kein Wunder, bereisten Frau Laska und Explore 5D neben dem Hansa-Park und Tripsdrill in Deutschland auch das Disneyland in Orlando noch vor Vergabe des Auftrags. Vermutlich inspiriert von den Ausflügen in Amerika wurden dieser Cartoon-Stil bei der Planung am Riesenradvorplatz auf unerklärlicher Weise in das Szenario integriert und hat dabei aber ganz auf die Authentizität und die Story vergessen. In vielen internationalen Themen- und Freizeitparks werden bekannte Geschichten aus Buch, Film und Fernsehen, in ihren Szenarien umgesetzt. Um sich jedoch auf dem Markt erfolgreich behaupten zu können, benötigt auch der Wiener Prater eine eigene passende und familiengerechte Story. Viele Parks entwickeln diese aber schon im Vorfeld oder vermarkten ein für sie eigens entwickeltes individuelles Produkt. Der Trick - es muss neben einer einzigartigen uns spannenden Handlung auch mit der gesamten Familie erlebbar sein. In Österreich gibt es aber fast keine aktuellen familienfreundlichen Geschichten mit internationaler Bedeutung und so ist es nicht verwunderlich, dass man wieder die alten Klischees aus der Mottenkiste kramt. Mozart, Kaiser und Sisi als Püppchen und der 3. Mann, sind zwar für die Alten ein Begriff, für die jüngere Generation eher kein Anreiz einen Prater zu besuchen. Alles gleicht einer nicht geglückten Wien-Touristenausstellung in Japan oder China. Spaß, Abenteuer und Einzigartigkeit sind hier genau so ein Fremdwort, wie das gemeinsame Erleben aller Altersklassen. Die Vermarktung die hier stattfinden soll ist eindeutig "Wien". Ob das die Österreicher jedoch im Vergnügungspark suchen bezweifle ich doch sehr. Die Vergangenheit hat schon gezeigt, dass die österreichischen Geschichten nur wenige Menschen begeisterten. Die von Explorer 5D entwickelten Projekte die "Anderswelt" oder ein Wasserpark in Salzburg zogen nur wenige Besucher an und eine Marktsättigung war schon nach wenigen Monaten zu beobachten. Schließlich musste die "Anderswelt" den Konkurs anmelden und das Konzept im Wasserpark neu überarbeitet werden. Der typische Wien-Besucher möchte eher die in wenige Kilometer entfernten Originale sehen und nicht in einer künstliche Wien-Kulissenlandschaft herum wandeln, deren lieblosen und billigen Gestaltung dazu noch zum Himmel schreit. Viele Österreicher stehen nur kopfschüttelnd vor der Anlage und sehen das Endergebnis als eine Art Vergewaltigung der Zeitgeschichte und natürlich der Steuergelder. Gerade hier wird es mit ziemlicher Sicherheit noch einige Überraschungen geben und es würde mich persönlich nicht wundern wenn das Etar aufgrund der Dringlichkeit um einiges überzogen wurde. Bleibt nur zu hoffen, dass die genaue Summe nicht unter den Schreien der Fußball-Europameisterschaft untergehen wird. Doch schon kratzt der weltweit zweitgrößte Betreiber von Freizeitanlagen Merlin Entertainments an der Tür und möchte neben seiner kürzlich in Berlin eröffneten Wachsfigurenkabinettfiliale "Madame Tussauds" eine weitere Niederlassung im Prater errichten. Nach dem misslungenen Versuch auf der Donauplatte ein Sea Life zu errichten (die Planungen mit den Verantwortlichen dauern in Wien wie immer endlos - wir kennen ja diese österreichische Spezialität, die jeden Investor verkrault. ) soll eine neue Dependance des bekannten Wachsfigurenkabinetts für rund 10 bis 12 Mio. Euro auf dem Riesenradplatz entstehen. Gleichzeitig ziehe man eine Anmietung des Wiener Riesenrads in Erwägung. Und während die Verhandlungen geheim im stillen Kämmerlein verlaufen, klopfen sich die verantwortlichen Themen- und Freizeitparkpolitker gegenseitig auf die Schulter und verkaufen uns die billige Kulissenlandschaft als absolutes Novum ohne der Merlin Entertainments nie Interesse gezeigt hätte. In Wirklichkeit möchte Merlin seine Position festigen und weiter ausbauen. Nach Berlin und Wien werden mit ziemlicher Sicherheit noch mehrere andere Filialen folgen. Aus unserer Sicht wären Sea Life und Madame Tussauds für Wien eine Bereicherung gewesen, warum man sich aber nur für das Wachsfigurenkabinett entschieden hat, kann sich ja wohl ein jeder selbst denken. Die Gespräche dafür sollen bereits laufen aber fix ist jedoch noch nichts. Fix hingegen ist der Bau einer Großraum Großraum-Diskothek. Ein verzweifelter Hilferuf der für den Wiener Prater als Vergnügungspark überhaupt nichts bringen wird. Mit dem Bau dieses Projekts wird zweifellos der neue vordere Bereich forciert und versucht ein potentes zahlungskräftiges Publikum in den Park zu locken. Wer diesen Richtlinien nicht entspricht muss draußen bleiben und erhält vom "Türlsteher" keinen Einlass. Somit sind Konflikte vorprogrammiert, die mit ziemlicher Garantie im Vergnügungspark und Umgebung abgelassen werden. Die künstlich herbeigeführte Zweiklassengesellschaft macht eben auch im Wiener Prater nicht halt. Das von Hermann Leopoldi. "Schön ist so ein Ringelspiel! Das is a Hetz und kost net viel. Damit auch der kleine Mann sich eine Freude leisten kann". bekommt aufgrund der ständigen Preiserhöhungen immer weniger Bedeutung und klingt aus heutiger Sicht eher zynisch als unterhaltend. Auch wenn die Schaffung neuer Attraktionen und der Erhalt diverser Fahrgeschäfte sehr teuer ist, so sind vereinzelte Preissteigerungen im zweistelligen Prozentanteil nicht mehr nachvollziehbar und lässt vermuten, dass der Normalbesucher, wenn er nicht gerade die Partercard erworben hat, gnadenlos abgezockt wird. Mit solchen übertriebenen Fahrpreise macht man sich beim Publikum garantiert keine Freunde und lässt das ohnedies nicht gerade gute Image der Schausteller auch nicht besser erscheinen. Gleichwertige Fahrgeschäfte wie das Schaukel-Assemblé (drei Schaukeln in unmittelbarer Nähe) lässt leider weiter annehmen, dass interne Absprachen unter der Pratercrew noch immer ein Fremdwort sind. Da ist es nicht verwunderlich das man sich gegenseitig Konkurrenz macht. Ein Tatbestand der eigentlich nicht sein müsste und mit einer vorigen Absprache und richtigen Planung einfach zu beheben gewesen wäre. In der letzten Zeit hat man weiters, gerade bei einigen Neuanschaffungen, einen Trend eher zur Quantität als zu Qualität verzeichnen können. Das man jedoch mit einer vorzüglich gethemten und familienfreundlichen Attraktion wie die Wildalpenbahn mehr Besucher begeistern kann, wird noch nach wie vor von einigen Spaßmachern ignoriert. Stattdessen trauert man der Vergangenheit nach und versucht verkrampft mit auf alt getrimmten Nostalgiefahrgeschäften diese Zeit wieder hoch leben zu lassen. Dabei vergisst man aber gerne, dass die alten Prater-Veteranen nur deswegen einen so großen Erfolg zu verzeichnen hatten, weil sie die neusten Technologien in den Vergnügungspark brachten. Dieser Mut zur Investition und Liebe zum Fortschritt -- wurde natürlich belohnt. Der Vergnügungspark war damals immer brechend voll. Auch wenn der Wiener Prater eine, ja man könnte ja schon von einer fast Monopolstellung sprechen, genießen darf, so stehen schon längst einige ausländische Unternehmen wie LEGOLAND und Europa-Park auf der Matte und werben mit erstklassiger, zielgruppenorientierter, niveauvoller und preisgünstiger Unterhaltung. Selbst im Inland machen kleinere Parks wie der Märchenpark Neusiedlersee und der Erlebnispark Strasswalchen mit ihren Angeboten auf sich aufmerksam Nur im Prater gehen bedauerlicherweise die Uhren wieder anders. Hier ist einmal mehr der Praterverband gefragt. Dieser sollte in der Lage sein alle Unternehmer an einem Tisch zu bringen, Regeln aufstellen und gemeinsam ein internes neues Prater-Konzept ohne Politik, jedoch mit Abstimmungsverfahren, zu erarbeiten. Bei diesen Zusammenkünften soll nicht in Eigenregie sondern im Interesse des zweitältesten Vergnügungspark und deren Gäste abgestimmt werden. Negativstimmungen wie Neid, Missgunst und Resignation sollten endlich einmal der Vergangenheit angehören und dafür neue gemeinsame Ideen, Entscheidungen erarbeiten und realisieren. Das Hauptziel soll ein gemeinsam erlebbarer, dem Zeitgeist passender und für alle bezahlbarer Wiener Prater zu kreieren. www.freizeitparkfun.de
» http://www.freizeitparkfun.de