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Aufbau Volare

Der Aufbau von Volare begann Ende September 2003. Da wurden die ersten Stahlteile zur Parzelle Nummer 16 in den Prater geliefert. Schon Monate vorher wurde auf der Stellfläche eine 40 Zentimeter dicke Betonschicht aufgetragen. Darauf kam die Stahlkonstruktion der Sohle. Die Sohle der Achterbahn war schnell zusammengebaut, und Anfang Oktober ragten schon die ersten Stützen in den blauen Himmel hinauf. Die Durchführung der Montage der Stahlteile wurde von der Firma Eberhard RCS (Ride Construction Service) aus Hamburg abgewickelt. Auf der Baustelle arbeiteten so um die 12 Personen, die den Coaster, bestehend aus etwa 500 Einzelteilen, davon 86 Schienenteile, zusammenbauten. Über 5000 Gewindebolzen halten die Bahn zusammen.

Auf der Baustelle wurde die “Just in Time“ Methode angewendet. Das heißt: Die Stahlteile wurden je nach Bedarf im Werk gefertigt und kamen direkt zur Baustelle. Über 500 Tonnen wiegen die Stahlteile der kompletten Bahn, durchschnittlich etwa 3000 Kilogramm ein Schienenstück.

Nachdem der Aufbau der Stahlteile beendet war, begann die Installation von Elektrik, elektronischer Steuerung, Hydraulik und Druckluft durch die Firma Zamperla. Die Druckluft wird zur Steuerung der Blockbremsen benötigt und mittels Hydraulik wird der Motor für den Spirallift angetrieben. Insgesamt werden nahezu fünf Kilometer elektrische Leitungen eingezogen.

Volare verfügt über 6 Wagen, in denen je 4 Personen nebeneinander Platz finden. Die Fahrgäste nehmen stehend in einer Gondel Platz, die nach dem Beladen in eine waagrechte Position schwenkt - dabei wird der Fußteil hochgezogen. Somit wird den Passagieren, die dann während der Fahrt auf dem Bauch liegen, ein fliegendes Gefühl vermittelt. Es können alle sechs Wagen gleichzeitig in Betrieb sein, vier auf der Stecke und zwei im Bahnhof - jeweils einer zum Beladen und der andere zum Entladen.

Die Sicherheit der Fahrgäste hat bei dieser Hochschaubahn oberste Priorität. Daher sind ein sehr wichtiger Punkt bei Volare, die redundanten Systeme: jene Systeme die zur Sicherheit doppelt ausgelegt sind, wobei beim Versagen einer Komponente die zweite noch hundertprozentige Sicherheit gewährleisten muss. Als redundante Systeme beim Zug wäre da zum Beispiel die Sicherung gegen das Kippen des Wagens während der Fahrt. Einerseits sind hier nicht nur zwei voneinander unabhängige und nicht brechbare Sicherheitsbolzen notwendig, auch die Möglichkeit, dass die Führung, in die der Bolzen einrastet, bricht, muss doppelt abgesichert sein. Aber nicht nur die Mechanik, auch die Elektrik und die elektronische Steuerung, ist ähnlich wie bei Flugzeugen, doppelt vorhanden. Jedes Steuerungssignal wird vom Zentralcomputer mehrmals abgefragt.

Vor der Eröffnung müssen natürlich alle diese Sicherheitssysteme getestet und die komplette Bahn überprüft werden. Diese Sicherheitsüberprüfung wurde vom TÜV aus Essen, Abteilung Freizeitanlagen und Fliegende Bauten, durchgeführt. Mehrere Tage lang wurde die Bahn genau unter die Lupe genommen, alle nur erdenklichen Pannen und Störungsfälle sind dabei durchgespielt worden. Eine Genehmigung zum Betrieb wird immer nur für ein Jahr ausgestellt, danach wird die Anlage nachgeprüft.

Nachdem alle technischen und behördlichen Auflagen erfüllt wurden, konnte der Betrieb von Volare Mitte März, in Form eines Soft Openings beginnen. Soft Opening bedeutet, in vorher nicht angekündigten Zeitintervallen wird die Achterbahn geöffnet haben, damit sich der Eigentümer schon vor der offiziellen Eröffnung ein Bild machen kann, wie die Bahn beim Publikum ankommt. Außerdem können noch eventuell auftretende kleine Betriebsstörungen beseitigt werden, damit dann im regulären Betrieb alles tadellos funktioniert.

Mehr als 900 Fotos - der komplette Aufbau von Volare als Fotobericht, befindet sich unter untenstehenden Link.

Text und Fotos: Wolfgang Payer


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