Die Presse 18.03.2004 Prater: Calafatis Erben wollen kämpfen Der Praterverband kündigt Widerstand gegen den (noch geheimen) Masterplan der Stadt an und präsentiert sein Gegen Konzept. WIEN (mco). Da musste die sichtlich überraschte Wiener Vizebürgermeisterin Grete Laska ( SP) selbst zum Stift greifen, um sich einige Fakten zu no tieren: Anlässlich des traditionellen Saison Auftakts im Prater wurde sie nämlich mit den
[MEHR]Forderungen des Praterverbandes zur Neugestaltung des Wurstelp raters konfrontiert. Und die hatten es in sich. Unter dem Titel ' Was wir nicht wollen' stand auf der Leinwand etwa zu lesen: kein Eintritt keine Einzäunung keine Ausweitu ng der Fußgängerzone keine thematische Aufteilung in Zonen und keine Konkurrenz Unternehmen auf dem Areal der Messe Süd. Was passiert, wenn diese Ford erungen nicht erfüllt werden , drückt Prater Präsident Hubert Pichler unmissverständlich aus: ' Dan n müssen wir kämpfen. Der Krieg ist zwar noch nicht da, aber wir haben schwere Bedenken.' Der Hintergrund für diese Kampfansage is t klar: Im Vorjahr war der französische Themenpark Spezialist Emmanuel Mongon für 1,5 Mill. Euro mit der Erstellung eines Masterplanes beauftragt worden. Da er seine Pläne erst im April präsentieren wird und die Praterunternehmer bisher im Unklaren gelassen wurd en, gingen sie nun in die Offensive. Denn einige Punkte von Mongons Konzept waren bereits durchgesickert etwa die flächendeckende Fußgängerzone oder die kl are Abgrenzung zwi schen Wurstel und grünem Prater. Zwei der nun abgelehnten Vorgaben entsprechen den Wünschen von Laska selbst: nämlich das neue Entertai nment Areal bei der Messe Süd sowie die Aufteilung in Zonen. Laska freilich war bemüht, die Aufregung zu kaschieren: ' Ich bin zuversichtlich, dass wir alle Interessen unter einen Hut bringen.' Vor dem Masterplan müsse sich jedenfalls niemand fürchten. Tatsächlich gibt es auch Übereinstimmung mit dem Praterverband: Dieser wünscht sich nämlich (wie Mongon) ein klares Leitsystem, erkennbare Zugänge sowie mehr sanitäre Anlagen. Die Stadt freilich sitzt als Grundeigentümer auf dem längeren Ast: Will jemand die Neustrukturierung nicht mitmachen, würde man ' Druck über die Mieten' ausüben, ließ man bereits ausrichten. Seither geht bei de n Betreibern die Angst um: ' Die Stadt hat leichtes Spiel und kann uns jederzeit kündigen. Ich hoffe aber, dass man mit Augenmaß vorgeht und alteingesessene Unternehmer nicht einfach ve rtreibt', sagt Pichler.