SCHWEIZERHAUS VS. OKTOBERFESTIm Herzen Schweizer Karl Fluch Die wunderliche Selbstkasteiung, die sich Fastennennt eine Wortschmelze vonfast essen',wirdab Dienstag noch härter. Zumindest für jene freiwilligdarbenden Mitmenschen, die nichtzuden Tü Tü Essern gehören: Der größte Biergartendes Landes sperrt wiederauf, das Schweizerhaus. Prost. Das bedeutet trotz längerwerdender Tagedunkle Zeitenfür Schweine und Hühnerim Einzugs
[MEHR]gebietder Bundeshauptstadt. Für Voyeure der Alltagskultur brechen hingegen goldene Zeitenan;nichtnurdes gülden schimmernden Gezapftenwegen. Dennman muss es sagenmanch Schweinsitzt auch vor dem Teller. Dabei ist das Schweizerhaus besser als sein Ruf. Es ist ein Melting Pot der Milieus, die dort Backean Backezu sitzenkommen: Der Mistküblernebendem Beamten, der ITFuzzi neben dem Goldketterlsammler, die Kosmetikerinnebstihrer Kundschaft, Porscheneben Radfahrer. Die Stelzedient als fetter Gleichmacher für sie alle, das beste Fassbier der Welt als Verbrüderungsmittel. Warum man diesemnatürlichgewachsenen Biotopein Oktoberfestvordie Nase setzt, bleibtein Rätsel. 300.000 Gästesollen Ende Septemberzu einemsolchen auf die Kaiserwiese kommen,angelocktvonvolksdämlicher Musik und Schlager. Aber machtnur. Derwahre Wiener ist im Herzen Schweizer. Ein Schweizerhäusler...ir der Standard.at/ Kultur Glosse