Prater Wien Ruth Eisenreich Krügerinvom Fließband:das Bierimperiumauf Expansionskurs RUTH EISENREICHDas Kettenkarussell steht still, die Rolläden vor den Achterbahnensind geschlossen, aus einem einzigen Ringelspiel dudelt Musik. Mitte Märzist der Prater noch menschenleer undtrostlos, nur im Schweizerhaus sitzenzwei Tage nach der Eröffnung schondie ersten Gäste, bei Bier und Stelzen. In der Winterpause wurde das Schweizerh
[MEHR]aus, das Krügerl Imperium der Stadt, umgebaut und erweitert. Die Arbeiten haben gleich nach Betriebsschluss am 2. November begonnen. In den Gasträumen werden nun die Werke eines Lichtkünstlers ausgestellt. Flaschen hinter Glas, Zapfhähne vor Spiegeln. Die Metamorphose des himmelfahrenden Bierfasses' nennt Besitzer Karl Jan Kolarik ein Fass, das unter einem Spiegelvon der Decke hängt. Eine weitere Neuerung: Die Bierkrüge werden nun auf einem Fließband gewaschen, in der laut Kolarikeinzigen Krugwaschmaschine Wiens. Obwohl im Schweizerhauszurzeit noch auf jeden Gast ein Angestellter zu kommen scheint, arbeitet auch der Kellner, der die Krüge mit Bier befüllt, wie am Fließband. Hinter ihm stapeln sich gut einen Meterhoch hunderte Tabletts voller Bierekrüge: Bei schönem Wetter haben im Schweizerhaus nach dem Umbau nunfast 2000 Gäste Platz.