Falsch reisen PANNEN UND TRIUMPHEVON PROFISLetztes Strichen auf dem; Bierdeckel: Eine Institutionsperrt (alljährlich) zu.er. VON TIMO VÖ LKERDunkelheitsenktsichüber die Stadt. Gelächterverstummt, Frauen holen ihre verängstigten Männervon der Straße. Das Schweizerhaus sperrtzu. Am letzten Tag des Oktobers. Jahr für Jahr das gleicheuntrügliche,unbarmherzige Zeichen, dass der Winterruhig kommen kann. Es gibtnun keine G
[MEHR]egenwehr mehr,keinen Grund, sich noch im Freien aufzuhalten: Die vierspurige, stets geschäftig dahinschäumende Krügelautobahnder Schweizerhaus Schank istzum Erliegen gekommen. Und wie immer ist Hoffnungfern: Erst Mitte März kann man die Polarhaube vom bleichen Schädel ziehen und blinzelnd Ausschauhalten nach dem Bertl, demguten Hirten, der fürsorglichdie Dürstenden an den Stehtischen säugt. Die über den knirschenden Kies herangelcrochenen Höhlenmenschennehmenwieder aufrechte Haltung ein,fürs Erste jedenfalls, und diealten Schmähs und noch älteren Geschichten, wundersamneu erfunden, nehmen langsam Anlauf unter dem Krügelthermometer,um einen Sommer lang unter den Stammgästen zu rotieren wie die lärmenden Fahrgeschäfte draußen. Nicht, dass es keine Veränderung gäbe: Sobald sichdie geröteten Augenan dashelle Tageslicht gewöhnt haben, beginnt das traditionelle Rätselraten: Wievielwirddenn diesmal das Krüge] kosten? Die Inflation hüpft hierbesonders munter. Wir haltenbei vier Euro zehn,was man jawirklich keinem anderen Wirten der Stadt durchgehen lassen würde. Aber der Herr und die Frau Kolarik, immer im weißen Arbeitsmantel undgarantiert jeden Tag in der Saisonanzutreffen, werden halt auchihre Regiekosten haben.////timo.voelkeediepresse.com Nächste Woche: Martin Amanshauser