Mega Citys brauchenintegrierte Mobilität Potenziale Die Stadtder Zukunftbrauchtvernetzte Infrastrukturlösungen,sagt Brigitte Ederer. Einenillustren, abernichtsdestoweniger mitbeiden Beinenam Boden verhafteten Gast konntendie Wiener Hafendirektoren Rudolf Mutzund Friedrich Lehrgemeinsam mit Prokuristin Monika Unterholznerbeimjüngsten Logistik. Klub im Hafen Freudenau begrüßen: Brigitte Ederer, Mitglied des Vorstandes der Siem
[MEHR]ens AG,dievor60 Gästen, darunterquasi als oberster Hausherr Wien Holding Geschäftsführer Peter Hanke,über Das Geschäft mit den Mega Cityseine Chance für Wien?'referierte. Gleichvorweg Stillstandauch bei der Entwicklung der Städte weltweitbedeutet für Ederer Rückschritt. Wirtschaftsstandorte bleibennur solange attraktiv, als sie inden Ausbauvon Infrastruktur, Verkehr, Logistik investieren. Am Beispiel ihres ehemaligen Wiener Wahlbezirkes,des2. Wiener Gemeindebezirks,machte das die Ex Politikerinklar. Der Ausbau des Hafens Freudenau, das ultramodeme Viertel Zwei, dasneue Wiener Messezentrum,derneue Campus der Wirtschaftsuniversität,neue Hotels habender Leopoldstadt nichtnurein völlig neues Aussehen verpasst, sondern sie auch wirtschaftlich erstarken lassen. Urbanisierung im Fokus Das Thema Urbanisierung2030sollen Prognosen zufolge4,7 Milliarden Menschen in Städten, teilweise Mega Citysvonmehr als zehn Millionen Einwohnern, wohnen .(aktuell: 3,5 Milliarden)wirdunsere Zukunftbestimmen,ist Brigitte Ederer überzeugt. Siemens hat nach den Bereichen Energie, Industrie und Medizintechnik Städte und Infrastruktur als vierten Geschäftsbereich in den Fokusvon Forschung und Entwicklung gestellt. Als Politiker und Unternehmer müssen wiruns mitdem Thema Ballungszentrenund wie wir sie sinnvoll entwickeln können auseinandersetzen', sagt Ederet Es bestehtein Zusammenhang zwischenwirtschaftlicher Entwicklungeiner Stadt und Umweltqualität. Hat eine Stadt eineexzellente Infrastruktur undeine funktionierende, intakte Umwelt, dann zieht sie gutausgebildete Menschenan. Damit wird die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit höher. Dasbedeutet stärkere Attraktivität für Unternehmen, höhere Kaufkraft, stabilerer Haushalt.' Green City Index Siemens hat120 Städte in Europa, den USA, Kanada, Lateinamerikaund Asien nach 30 Kriterieneines sogenannten Green City Index untersucht. Dieser Index misst die Umweltverträglichkeitvon Städten undzeigt Handlungsfelder auf. Zuden Kriterien zählen unteranderen die CO2 Emissionpro Kopf undpro Euro BWStrategienzur CO., Reduzierung, Energieverbrauch, Anteilvonerneuerbaren Energien, Energieeffizienzvon Gebäuden, Nutzung alternativer Verkehrsmittel, Plänezur Reduzierungvon Staus, Wasserverbrauch, Abfallaufkommen und Recycling und Luftqualität. Im europäischen Green City Indexvon Siemens nimmt Wien den vierten Platz unterden Top 30 Städten ein. Bei Wasserverwertung, Energieund Verkehr ist Wien besondersgut. Bei der Luftqualitäthaperteslaut Siemens Index,wassich Brigitte Edererangesichts des ständig strömenden Windes in Wien nichtganzerklären kann. Als Drehscheibe zwischen Ost und Westerreichte Wien im Ranking European Cities and Regionsof the Future' Platz eins für Wirtschaftliches Potenzial'. Wien ist bereits heuteumweltfreundlich und hat einehohe Lebensqualität,trotzdem gibtesauch hier weiteres Potenzial:. Grundbedürfnisse der Städte der Zukunft sind eineffizienter Transportvon Menschen und Waren,4. eine zuverlässige und effektive Versorgung mit Energie, Lebensqualität und Sicherheitund niedrige Emissionen,sagt Ederer. Gesamtsysteme Die Anforderungenan Politik, Planer, Technik und Unternehmenwerden sich künftig jedochgrundlegend ändern. Wirmüssen von Einzellösungenhinzuintelligenten, vernetzten und umweltfreundlichen Infrastrukturlösungen kommen', betont Ederer. Umganzehrlichzu sein, es ist unsnochnicht gelungen, ein Gesamtsystem für Städte anzubieten. Wir bieten Blöckean. Aberwir brauchen, beispielsweisebeim Verkehrsmanagement, Gesamtsysteme wie Intermodalität. Das gibtes erst in Ansätzen.' Moderne, integrierte Mobilität, nichtnur ein Setzenauf UBahnen und Öffis, istfür Ederer der Zukunftswegfür Mega Citys. Netzwerken Den optimistischrealistischen Ausführungen Brigitte Ederers folgtengebannt: Duvenbeck CEO Eastern Europe Norbert joichl, Saexinger Chef Karl Böntner, Bombardier Austria Chef Kai Ostermann, Norbert Scheed, Bezirksvorsteher des 22. Wiener Gemeindebezirks, Harald Bollmann, Präsident des ZVder Spediteure, Andreas Fida, Geschäftsführervon Techlog, Michael Druml, Vorstandsdirektorvon Magna Steyr SCM, Elisabeth Kolarik, Präsidentindes Wiener Praterverbandes, Johann NarrenhofervonÖ BBAG, W. Gottschligg Chefin Andrea Michelfeit,dieneue TINA Vienna Geschäftsführerin Veronika Haunold, M"quot; PMontscher Chef Kurt Montscher, Christian Spendetvon Petschl Transporte, Transporteur Fritz Müller, Bundesspartenobinann Wolfgang Herzer, Logistiker Max Schachingerund Econsult Chef Andreas Wimmer. FGBundesspartenobmann Wolfgang Herzer un'd Monika Unterholznerr. Harald Bollmann (re.) mit Günther Schon und Franz Gansrigler (li.) Karl Böntner ( Ii.) mit Gattin und Petschl Prokurist Christian Spendet In Diskussion vertieft Johann Narrenhoter (re.) mit Andreas Wimmer Bezirksvorsteher Norbert Scheed (li.) mit Wien Holding Chef Peter Hanke Transporteure unter sich: Fritz Müller (li.) und Norbert Joichl Max Schachinger (re.) und Andreas Fida Hafengeschäftsführer Friedrich Lehr Unternehmerin Andrea Michelfeit mit Hafendirektor Rudolf Mutz Cafe+ Co Chef Gerald Steger (li.) mit Elisabeth Kolarik und Peter Hanke The Crystal Stadtentwicklungscentern .wenigen Tagen, amt.19 September, eröffnet4:4 Siemens in London das30 Millionen englische Pfundteure, riesige Wissens und Dialogzentrumzur Stadtentwicklung , The Crystal'. Dieser Glas Palastanden Royal Victoria Docks zudenen übrigenseine spektakuläre Stadtseilbahnvon Doppelmayrüber die Themse führtwird als Konferenz und Forschungsstätte dienenund Raum für interaktive Ausstellungen bieten, die Infrastrukturlösungenzur Gestaltungvonlebenswerten Städten präsentieren. Dieses Zentrum soll, wie Brigitte Ederer sagt, nichtnur Experten,sondern auchinteressierten Besuchern offenstehen, die sich ein Bilddavon machen wollen, wiedie Stadt in Zukunft aussehenkann. Der Einsatz umweltfreundlicher Technik machedieses Hauszu einem Paradebeispiel für energieeffizientes Bauen. Das Gebäude wirdvollständig mit erneuerbarer Energie gespeist und Regenwasserfür den Betrieb des Hauses genutzt. Es wird nachdenstrengen internationalen Standards LEED und BREAMerstklassige Effizienzwertevorweisen. KOMMENTAEntscheidungenfür die Zukunft treffen Die Zukunft der Welt beginntheute. Utopien haben darinwieder ihren Platz. VON FRANZ GANSRIGLERUtopiensind nicht bloßwie allgemeinangenommen Vorstellungen, die mit Realität nichts gemeinhaben. Der Platz,wonoch niemand war'sokönnteman Utopieübersetzen,liegt ja nichtam Marsoder überhaupt gänzlich außerhalbunserer Vorstellungswelt. Dieser Platz ist dort,wo Zukunft entsteht. Und diese Zukunft beginnt heute. Undam Heutelesen wir ab, welche Trendsunser Leben in naher oder ferner Zukunft bestimmen könnten. Utopie hat also etwa mit Möglichkeiten zutun, mit Möglichkeiten, die sich aus bishervon Menschengewählten Lebens und Wirtschaftszielen ergeben, aberauchaus Wünschen nach mehr Lebensqualität inmittenexplodierender Städte, künftiger Lebensraum für mehr als4,7 Milliarden Menschen, inmittenvon Ressourcenabbauoder raub, inmitten einer messbaren globalen Umweltverschlechterung, inmitten einervon Gier nach Gold und Geld zerfressenen und dadurch geteilten Menschheit. Das alles bezeichnetman mitdem schon nicht mehrertragbaren Begriff als Krise. Wieder eine Übersetzunggefällig? Krise heißt Entscheidungszustand'. Obsie auchein solcher Zustand ist, hängtvon unsselbst ab. Wirhören heute viele Unglückspropheten, die rabenschwarze Zulcunftsszenarien zeichnen. Was nicht selten dazu dient, Hände in den Schoßzulegen und auf die Erfüllung der Prophetiezu warten. Aber gerade hier liegt die Chancevon Menschen: Siekönnen entscheiden, sie sollen entscheiden. Die Kriseverhilft dazu. Die Krise ist Chance, nicht Todesbotschaft. Undwas wärebesser, als Utopien anzustreben, die nochnicht vorhanden, aber inunserer Vorstellungskraftunsere Zukunft verbessern können. Optimieren heißt dasetwa inder Sprache der Logistiker. Aberesgeht nicht bloßums Optimieren, ein bisschen herumkratzenamalten Lack undneuenaufschmieren hilft nicht. Utopisch denken, entscheiden und handeln, dasist gefragt. Neue Wege gehen in der Entwicklung der Menschheitda brauchtesdurchaus auch die berühmten Tropfen auf den heißen Stein, die etwas verändernkönnen; kleine Beispiele des Umdenkensetwa in Sachen Reduktionvon CO3 Emissionen in Industrie, Transportund Verkehr, aber auch in Gebäuden. Das EAuto hat sichlängst noch nicht durchgesetzt, wird sich in großem Stilvielleicht auchgar nichtdurchsetzen. Aber die utopische Richtung stimmt zumindest. Da gehört weiter gedacht,geforscht und entwickelt. Und dass diesbezüglich nichtnur Politik, Wissenschaft und Forschung, Industrie und Produktion, Verkehr und Logistik gefragt sind, steht außer Frage. Utopie, utopisches Denken darfwie Politiknichtnur den Experten überlassen werden. Utopie findet dortstatt, wo Neues, Unerwartetes, auf alle Fälle aber Besseresaufbricht. Dazu kann jeder beitragen..gansrigler@mediaprojekte.at