Prater Wien Renate Klinger 7093 NOFel UMMERPERSPEKTIVENMesse Wien: Wiens Neustartals Messestadt MITTE DER 1990 ERJAHRE setzte eine intensive Diskussionüber die Entwicklung des Messestandortes Wien ein. Das Messegeschäft war stark rückläufig und Wiens Zukunft als Messestadt gefährdet. Die Krise brachte aber eine Erkenntnis: Entweder man gibt Wien als Messestandort auf oderman baut ein völlig neues Messezentrum. Die Sta
[MEHR]dt entschied sich für den Neubeginn und beauftragte die Wiener Messe Besitz Gmb H, ein Unternehmen der Wien Holding,damit, die Neue Messe Wien zu errichten, die im Jänner2004 eröffnet wurde. Mehrals 2.400 Festgäste und Prominenz aus Politik, Wirtschaftund Kultur, an der Spitze derdamalige Bundespräsident Dr. Thomas Klestil,waren am 14. Jänner 2004 gekommen, umdasneue Wiener Messe und Kongresszentrumoffiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Andiesem Abend überreichte Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl symbolisch den Schlüssel zur Messe an Mike Rusbridge, den Chef von Reed Exhibitions International. Reed Exhibitions ist der Betreiber des Messezentrums. Derinternationale Konzern mit seinem Stammhausin Großbritannien ist weltweit der größteprivate Player im Messegeschäft und sollte dieneue Messe Wien in eineerfolgreiche Zukunftführen. Heute hat sich die Messe Wien erfolgreichpositioniert. Seit der Eröffnung im Jahr 2004wurden etwa sieben Millionen Menschen beirund 900 Messen, Kongressen und Eventsgezählt. Mehr als 50.000 nationale und internationale Ausstellerinnen präsentierten sich. Jährlich trägt das Messe und Kongresszentrum biszu 100 Millionen Euro zur Wiener Wertschöpfungbei. 120 fixe Arbeitsplätze und zusätzlich etwa250 temporäre Jobs pro Veranstaltung werdengesichert.200 Millionen Euro investiert Rund 200 Millionen Euro investierte die Stadt Wien über das Wien Holding Unternehmen Wiener Messe Besitz Gmb H ( MBG) in die Errichtung des neuen Messe und Kongress Prater Wien Renate Klinger Die Messe Wien und der Messeturmprägen die Skyline des 2. Bezirks.zentrums. Auf dem 15 Hektargroßen Areal im Prater wurde in einer Bauzeit von nur zweieinhalb Jahren jene Infrastruktur geschaffen, diefür einen modernen Messe und Kongressbetrieb erforderlich ist. Die Bauzeit war knappbemessen. Die Errichtung des neuen Messeund Kongresszentrums musste innerhalb vonzwei Jahren so gut wie abgeschlossen sein. Dennbereits im August 2003 sollten hier 28.000 internationale Kardiologl nnen tagen. Schon im Frühling des Jahres 2001 fuhrendie ersten Bagger auf das Areal im Prater. Die Abrissbirnen hatten Hochbetrieb. Die alten Messehallen und Messebauten wurden innur wenigen Wochen geschleift. Baugrubenwurden ausgehoben und Fundamente gesetzt. Nach jahrelanger Stagnation war auf dem Messeareal wieder Aufbruchstimmung zuspüren. Die Bauarbeiten machten enorme Fortschritte. Im Juni 2002 wurde bei den Messehallen bereits die Dachgleiche gefeiert. Mit dem Aufsetzen der Turmspitze auf den 96 Meterhohen Messeturm konnte im Juli 2003 auchder zweite Bauabschnitt des Messezentrumsabgeschlossen werden. Von 30. August bis3. September 2003 hatte die neue Messe Wienerfolgreich ihre Feuertaufe mit dem Internationalen Kardiologenkongress bestanden, bevorsie im Jänner 2004 dann offiziell eröffnet wurde. Nur wenige Monate nach der Eröffnung begann die MBG auch mitder Verwertung und Nachnutzung des mehr als elf Hektar großen Restgeländes, die mittlerweile ebenfalls so gutwie abgeschlossen ist. Der lange Weg zur neuen Messe Der Entscheidung für den Neubau der Messe Wien war ein Prozess der intensiven Auseinandersetzung mit dem Messestandort Wienund seiner Zukunft vorangegangen. Ausgelöstwurde der Diskussionsprozess durch zwei Faktoren: Die Plänefür die EXPO Wien Budapest 1995 hattensich bereits im Jahr 1991 zerschlagen. Die Volksabstimmung darüber warnegativ ausgefallen. Der für die EXPO vorgesehene Bereichdie Donauplattewar damitfür eine Nachnutzung als neues Messeareal undals Alternative zum Messestandort Praterausgeschlossen. Der zweite Faktorwar die negativewirtschaftliche Entwicklung der Messe Wien im Prater und die Tatsache, dass das bestehende Prater Wien Renate Klinger Messeareal weder den Anforderungenandasmoderne Messegeschäft optimal entsprechennoch ein wirtschaftlicher Betrieb langfristiggewährleistet werden konnte. Als Alternative gabes nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Stadtgibt ihren Messestandort auf oder sie entscheidet sich für einen kompletten Neubau. Baldwarklar, dass der Messestandort Wien mit dem Standort im Prater höchste Priorität genießt. Im März 1998 einigte sich die Wiener Stadtregierung darauf, einen Masterplan für Messe, Volksprater, Krieau und Stadion in seiner Gesamtheit auszuarbeiten. Die Anbindungan das UBahn Netz der Stadt sollte mithelfen, dasgesamte Gebiet künftig optimal zu erschließenund zu einem attraktivenneuen Stadtteil zuentwickeln. Im Oktober 1998 wurde eine Studie in Auftrag gegeben, um die wirtschaftliche Zukunft des Praters und des Messegeländeszuprüfen. Schnellwar klar, dass die Neuordnungder Messe Wien wirtschaftlich sinnvoll undauch positiv für die Entwicklung des Praterssein wird. Am 29. Oktober 2000 beschloss der Wiener Gemeinderat, die Wiener Messe, diein den Jahren davor privatisiert wordenwar,wieder mehrheitlich in das Eigentum der Stadt Wien zurückzuführen. Dazu wurden 95 Prozent der Anteile der Wiener Messe AGerworben, die bisher im Besitz der Bank Austria und der Wiener Wirtschaftskammergestanden hatte. Die Grundvoraussetzung füreinen Messe Neubauwar damit geschaffen. Im Herbst 2000 fiel dann die Entscheidungder European Society of Cardiology, den Internationalen Kardiologenkongress im Jahr 2003zum dritten Mal in Wien zu veranstalten. Voraussetzung für diese Entscheidung war die Zusage der Stadt Wien, dass den Herzchirurg Innen aus aller Welt ein attraktiver Tagungsortauf dem Messegelände im Praterzur Verfügung stehen werde. Kurz darauf präsentierteim Dezember 2000 die Stadt Wien mit Reed Exhibitions den Betreiber desneuen Messezentrums. Planer und Architekten Zur Errichtung der Immobilie wurde die Wiener Messe Besitz Gmb H ( MBG) gegründet,ein Unternehmen der Wien Holding. Um diearchitektonische Qualität desneuen Messezentrums zu gewährleisten, wurde Architekt Prof. Gustav Peichlzur Mitarbeit gewonnen. Derneue Messeturm und das geschwungene Messe Wien: wichtige Wirtschaftsplattformseit Jahrzehnten72 SONDEelt JAWIf RPERSPEKTIVENKonferenzzentrum, die großzügige Gestaltung des Westfoyers und die Ausgestaltung der Mali und der Messehallen A und C wurden in intensiver Diskussions und Planungsarbeit von Gustav Peichl und seinem Team in Zusammenarbeit mit dem Generalplaner Fritsch, Chiari84 Partner ( FCP) entwickelt. Das Team der Projektarchi Verschiedene Publikumstekten Dipl.111g. Erlach/ Dipl. Ing. Moßburgerwar imund Fachmessen machen Bereich der Garagenplanungen und der vierten Messeregelmäßig Station in derhalle ( Halle D) federführend. Messe Wien. Prater Wien Renate Klinger Im Viertel Zwei' hat sich unteranderen die OMV angesiedelt. Um das städtebauliche Umfeld der neuen Messe Wien ebenfalls optimal zu gestalten, wurden im Auftrag der MI3 G zwei Architektenwettbewerbe ausgeschrieben. Architekt Dipl. Ing. Paul Katzberger ging als Sieger imeinstufigen, geladenen Gutachterverfahren fürdie Messe Vorplätze hervor. Er überzeugte die Jury mit seinem Gestaltungskonzept, das diewichtigen Zugangsrelationen zum Prater schafftund die Forderung nach hoher Attraktivität des Messevorplatzes durch Einführung von Wasser und Grünraumerfüllt. Aus dem zweiten Wettbewerb für das Messehotel war Mag.arch. Hermann Czech als Sieger hervorgegangen. Im Sommer 2005 wurde das als Austria Trend Hotel geführte Messehotel feierlich eröffnet. Enorme Multifunktionalität Die neue Messe Wien punktet mit ihrerenormen Multifunktionalität. Insgesamt46.000 Quadratmeter Ausstellungsflächestehen in drei riesigen Messehallen ( Hallen A, B und C) zur Verfügung. Die mulitfunktionale Halle D mit 9.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist zusätzlich für Entertainment und Showevents ausgestattet. Eine 450 Meter lange Mall erschließt nicht nur diese vier Hallen, sondern auch das Congress Center und die beideneigenständig nutzbaren Foyers. Das Congress Center bietet auf 7.000 Quadratmetern Flächebiszu15 Tagungseinheiten mit hohem Nutzwert und instimmungsvollem Ambiente. Alle Funktionseinheiten sind vielfältig unterteilbarund lassen sich in beliebiger Weisekombinieren. Soentstehen Nutzflächen zwischen 500und 60.000 Quadratmetern für Veranstaltungenunterschiedlichster Art und Größe. Erfolg im Duett Der Erfolg der Messe Wienberuht auf einerperfekten Arbeitsteilung. Die Wiener Messe Besitz Gmb H ( MBG) plante und errichtetenichtnurdie Messe Wien, sondern hatteals Facility Manager auch die Aufgabe, das Messezentrumin Schuss zu haltenund so zu einem regen Messe und Kongressbetrieb durchden Messebetreiber Reed Exhibitions Wienbeizutragen. Illifflesiti71,1 Beim Programm setzt Reed Exhibitionsauf vier zentrale Auslastungs Säulen. Das Portfolio der Veranstaltungen besteht aus großenregionalen Publikumsmessen, Fachmessen mitösterreichweitem Einzugsgebiet, interregionalen Fachmessen mit Fokus auf die Länder im CEE und SEERaum sowie Gastveranstaltungen, wieinternationale und nationale Kongresseinklusive begleitender Messen, Tagungen, Events und Firmenveranstaltungen. Als Facility Manager hält die MBG das Messezentrum stets auf dem neuestentechnischen Stand. Ganz gezielt werden Investitionen gesetzt, um den Standort fit fürdie Zukunft zuhalten. Die Infrastruktur auf dem Messearealwird kontinuierlich an die Bedürfnisse der Kundinnen und des Marktes angepasst. Ein Beispiel dafür ist etwa die Investition in umweltfreundliche Mobilität. Stromtankstellen in allen Parkhäusern der Messe Wien sind ein sichtbarer und weitsichtiger Schritt in Richtung grüne Zukunft. Mehr Service für die Kundinnen und Besucherinnen des Messezentrums bringt auchdieneue Galerie B' in der Halle B. Dabei wurdeeine zweite Ebene eingezogen, auf der sich24 variabel nutzbare Businessräume, funktionale Nebenräume und ein 260 Quadratmetergroßes Foyer befinden. Diese flexiblen Räumekönnen von den Nutzerinnen je nach Bedarfeinzeln gebucht oder miteinander gekoppelt%verden. Aufschwung fürganzen Bezirk Das Areal rund um die Messe Wien zählt zuden dynamischsten Stadtteilen in Wien. Seitder Entscheidung für den Bau der Messe Wien Neu und der Verlängerung der UBahn Linie U2 investierten die öffentliche Hand sowie priral111.211 J11113!ereffliffleiniiiir1111.1.1111111.1; L1241142i111..illt! Ini Närinrinir11111111111 lii 1! IPIM III BI L lm im im.111.111.;11.111.11 Viiii311111111! 11! 11! 11! 11! 11111! IIJINNI!11!vate Unternehmen und Investorenweit überzwei Milliarden Euro in diesen Stadtteil. Zahlreiche Immobilienprojekte wie das Stadion Center, das Austria Trend Messehotel, die Büro City Viertel Zwei' oder das Courtyard by Marriott Hotel' wurden in den letzten Jahrenhier realisiert. Die entscheidenden Impulse fürdie Verwertung der umliegenden Grundstückegab die MBG. Sie finalisierte als Projektinitiator die Planungs und Entwicklungsarbeitenfür das Messecarree'. Direkt an der UBahn Linie U2 wird ein neues Büro und Geschäftsviertel entstehen. Ebenfalls auf ehemaligen Messegründen wird derzeit der neue Campusfür die Wirtschaftsuniversität Wien ( WU)gebaut, die mit mehr als 20.000 Studierendeund 400 Wissenschaftlerinnen die größte wirtschaftswissenschaftliche Hochschule Europasist. Neue Projekte werden auch auf den sogenannten Union Gründen geplant. Hier entstehtbis 2013 ein Hotel der internationalen Gruppe Motel One mit rund 350 Zimmern sowie einöffentlicher Kindergarten. Weiters wirdebenfalls mit dem Zeithorizont 2013ein Projektrealisiert, das eine völlig neue Wohnform für Studierende bietet, als Alternative zuden klassischen' Studierendenheimen. Renate Klinger,Öffentlichkeitsarbeit Wien Holding