Kurier / Karriere 22.06.2013 Prater Wien Magdalena Vachova Jeden Tag im Wirtshaus Karrierewege. Elisabeth Kolarik hat Hüpfburgen erfunden, gründete fünf Betriebefür jedes Kind einen ON MAGDALENA VACHOVAIhrerstes Geld verdiente die Tochter des Schweizerhaus Betreibers Karl Kolarikseniornicht in der Gastronomie. ihr Geschäftwaren Regenschirme. Als kleines Mädchen teiltesie bei Gewitter, auf Anweisting des Vaters, Regenschir
[MEHR]meausdem Hausbestandanheimgehende Schweizerhaus Gästeaus. Eines Tagesborgte siesoauch ihren Lieblingsschirm herundbekam ihn nie wieder zurück. Das weckte ihren Unternehmergeist. Sie deckte sich mitneuen,günstigen Regensch4meeinund verlieh sie den Gästen gegeneine Gebühr. Zurückbekommenhat sie sie dann immer noch nicht,verdiente sich abersodas Startkapital für ihre nächsten Ideen. Das Geschäftenlachen hatdie 59 Jährige im Blut. Als Mitglied einer Gastronomie Familie lernte sie früh, wieman Kleingeld herausgibt und Gäste nocheine Runde bestellen lässt. Mit23. Jahren solltesiedanndie Freizeit Kulturrevolutionieren.1977 erfand Elisabeth Kolarikdas.was heuteweltweit als Luftburg bekannt ist. Mit einem englischen Heißluftballon Hersteller startete sie damals die Produktion, kurze Zeit späterverkaufte sie die aufblasbaren Giraffen, Burgen und Rutschen indieganze Welt. Kunden mit Kindern besuchten sie in ihrem Garten. zum Probehüpfen. Während diese in den 13urgen tobten, servierte Kokirik den Eltern Kaffee und Kuchen. Undlegte damit den Grundstein fürdas 1997 gegründete Restaurant Luftburg'. Nebenbei immer noch im Schweizerhaus tätig, sehnte siesich nach der Selbstständigkeit. Sukzessive drängte sie den Vaterzu einer Entscheidung, wieesmit dem Betrieb weitergehensoll. Er sagte dann: , VVenns'dnoch einmalsofrech fragst, enterbe ich dich: Demonstrativ habe ich gleich wieder gefragt. Eshat keine zwei Stunden gedauert, war der Notarda und ich habdie Enterbung unterschrieben. Einen gewissen Dickschädel habe ich natürlich auch', erzähltsie mit ironischem Lächeln. Ihr Blick wirdernst. Aber danachfühlte ich mich leichter.' Das Schweizerhaus bleibt ihren Geschwistern Lydia und Karl. Als Geschäftsfrau in der Freizeitbranche lernte sie schnell,sich mit Banken und Behördenherumzuschlagen. In Eigenregie kaufte sie weitere Betriebe,verhandelte mit Politikern underarbeitete sich mit Handson Mentalität ihr heutiges Prater Imperium. Geradezu mühelossoscheintes gründete sieauch noch eine Familie mit fünf Kindern. Das alles sei nicht immereinfachgewesen,erzähltsie.. Abergerade in ihren Kindernfand sie die Kraft, das Geschäftzu stemmen. Auch wenn die Geschäftsführungvon Kolariks Freizeitbetrieben' heute ihr Sohn Paulinnehat, kommt sie wie selbstverständlich jeden Tagumsieben Uhrmorgensin die Arbeit. Ich bin jagern inder Firma. Jeden Tag im Wirtshaus eben',lacht sie und beäugt ihr klingelndes Handy am Tisch. Sie hebtab, muss setzt weiter. Denn das Geschäft*wartet nicht. KURIER: Wo haben Sie ihr Geschäftgelernt? Elisabeth Kolarik: Dasentstandeinfachausdem Schauen und Wollen heraus. Das geht dannganzautomatisch. Wann haben Sie beschlossen, die Kolariks Freizeitbetriebe' an ihre Kinder weiterzugeben? Wenn die Kinder das Könnenhaben und das Ganze auch wollen, machtmandas. Meine Tochter Marianne und mein Sohn Paul wollten das auch wirklich. Eine Tochter ist bereits berufstätig und bei den zwei Jüngerenweiß ich noch nicht,wo essichhin entwickeln wird. Wenn einegroße Veranstaltung ist, helfensowieso alle mit. Aber es istnichtso,dass bei den anderen eine Tendenzzum Führen eines Großbetriebeszuerkennen ist. Meine Aufgabe istes,ihnen dieguten aber auch die schwierigen Seitenvondiesem Berufzuzeigen. Wenn ich dann das Gefühl habe, sie sehen die Aufgabenicht als Aufgabe, sondern als Last, sage ich gleich: Lass bleiben, das hat keinen Sinn, duwirst nicht glücklich.' Fünf Kinder, fünf Betriebe: Waswar Ihre größte Herausforderung? Von einem Tag auf den anderenhaben sich die Bedingungenfür einen meiner Betriebegeändert und der Kredit wurdemir fällig gestellt. Der Bankberater erklärte mir, ich müsseden Kredit jetzt eben zahlen. Ersagte: Naja,selbstständiges Einkommen, alleinerziehend, fünf Kinderwasist das schon für eine Sicherheit?' Da bin ichzerplatzt. Hab ihm die Schlüssel zugeworfen und hab gesagt: Gut,dann führen Sie das Geschäft. Hat mich gefreut.' Das war das Letzte vom Letzten. Wie geht es bei Ihnen beruflichweiter? Es gibt Pläne. Wir haben immer Pläne. Aber die sind nochnicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Bei all dem Prater Rummel: Wieschalten Sie ab? Nur beim Reiten, bei den Pferden. Aber eigentlich brauche ichgarnicht abschalten. Ich bin ja nicht angeschaltet. MIEr Lebenslauf Kolarik Elisabeth Die Gastronomin wurdeam Neujahrstag195/4als jüngstes Kind von Karlund Else Kofarik geboren. Bereitswährend der Schule arbeitete sie im Schweizerhausmit. Mit 23 Jahren erfandsie die heuteweltbekannte Hüpfburg undverkaufte sie indie ganze Welt. Gleichzeitigwurde ihr Wunsch nach Eigenständigkeitimmer größer. So machte siesich 1992 mitder Gründungihres ersten Gastronomie Betriebes, der,, Luftburg'selbstständig. Vier weitere familienfreundliche Betriebefolgten. lm Jahr2010 wurdesie zur Präsidentin des Wiener Praterverbandesgewählt. Elisabeth Kolarikhat fünf Kinder,zwei davon arbeiten in Kolariks Freizeitbetrieben'. Kolariks Freizeitbetriebe Neben der Luftburg betreibtdie Familienoch das Himmelreich', die Praterfee' mit Feenzelt, die Luftburg und Trampolin Kurier / Karriere 22.06.2013 Prater Wien Magdalena Vachova Areale und veranstaltet auchdiverse Feste.,