Wiener Zeitung 21.06.2013 Sie ließ in Wien die Puppen tanzen' Zum Todvon Christa Müller, die das Stadtbild bei den Festwochen 1983 prägte. Wien. (pb) Bei den Wiener Festwochen ließ Christa Müller im Jahr1983 die Puppen tanzen': Ihre lebensgroßen, bunt bemalten Abbilder aus Pappmache von Persönlichkeiten und lokalen Typen prägten das Stadtbildfür jedermannsofort erkennbar, standen sie aufden Plätzen der Innenstadt od
[MEHR]erkletterten auf Fassaden, wie derdes Haas Hauses. Der Schriftsteller und Kulturpolitiker Jörg Mauthe,damalsnichtamtsführender Wiener Ö VPStadtrat und Herausgeber der Monatszeitschrift Wiener Journal', hatte diese Initiativedurchgesetzt. In Bronze gegossene Duplikate der Puppen kann mannoch heute auf dem Calafati Platzim Prater bestaunen. Am Donnerstag wurde die Künstlerin, die Anfang des Monats nach langem Leiden im 64. Lebensjahr verstorbenwar,auf dem Wiener Zentralfriedhof im engsten Familien und Freundeskreis zu Grabe getragen. Müller hatte in Münchenander Akademie Bühnen und Kostümbildnerin studiert. Nach ihrer Rückkehr nach Wien spielte siehier Straßentheater mit einemselbstverfassten Stück,machtesich aber auch mit Collagen undals Malerin bei zahlreichen Vernissagen einen Namen. Mit den Puppen gelang ihr dann der große Durchbruch. Mit ihnen wurde sienichtnur im Prater verewigt, siereiste mit einer Auswahl ihrer Werke und Jörg Mauthe in die USA und zeigte sie bei der Weltausstellung in Seoul, aber auch in Tirol und in Graz. Seit Jahren lebte Christa Müller zurückgezogenin der niederösterreichischen Gemeinde Loosdorf.