KETTENKARUSSELL am Volksstimme Fest20l3 FOTO; GISELA ORTNER STEIGEN SIE EIN ... TRETEN SIE näher, steigen Sie ein', tönt schon seit ewigen Zeiten die Ansage der Marktschreier vom Karussell her im Wiener Prater wie auch in diversen anderen Vergnügungsstätten. Entsprechend klangen auch die Sirenenklänge aus Politik und Medien, als sich vor etwa zwei Jahrzehnten das Karussell der Finanzmärkte immer schneller zu drehen b
[MEHR]egann schließlich in einem Tempo, das Mitfahrende wie Zuschauerinnen in der Illusion wiegte, ökonomisch schwerelos, losgelöst von jeder Gravitation der ' Realwirtschaft' in Gewinnzonen aufsteigen zu können, aus denen ein Absturz unmöglich wäre. Shareholder wie auch oftmals faszinierte Bürgerinnen mussten allerdings alsbald erfahren, dass es auf den (jahr) Märkten kein 'zu hoch, um zu fallen' gibt, für jene, die gewollt oder ungewollt in den Sog der wilden Fahrt geraten, wohl aber ein 'too big to fall' für die Betreiber des ganzen Rummels. Und so dreht sich das Finanzkarussell nach einem kurzen Motorschaden schon wieder weiter, geschmiert mit Mitteln aus den Notenpressen der Zentralbanken und nicht zuletzt aus den Sparpaketen, die man den Bevölkerungen nicht nur der Krisenstaaten abgepresst hat. Und erneut tobt der Rummel himmelhoch jauchzend der nächsten Katastrophe entgegen. Wer jener zum Opfer fallen wird ist absehbar, nicht aber, woher die Mittel kommen sollten für die Erste Hilfe danach, wie auch für einen Wiederaufbau des ganzen Rummels. Dreht sich das Karussell doch längst schon ohne. Aber solche Kleinigkeiten verschweigen die Marktschreier aus Politik, Finanz und den eingebetteten Medien. Treten sie näher... GHR PS: Solche Gedanken kamen einem bei der Betrachtung des Ringelspiels am Volksstimmefest, das nun ja wirklich nichts dafür kann, sondern im Gegenteil: es war ein glänzendes Fest, bei dem alles stimmte der Besucherandrang, die Stimmung, und diesmal sogar das Wetter.