Prater Wien Helga Kusolitsch 21.03.2014 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. ALS ALLE WELT 1111 PRATER WEILTEROTUNDE MEIEREI UND FRAUENARBEITExperiment Metropole 1873: Wien und die Weltausstellungvon HELGA KUSOLITSCHIm Prater bliih'n bald wieder die Baumeundganzgleich obmandie Hauptaliee als Laufstrecke oder fur den sonntaglichen Spaziergang nutzt, die Meierei kennt fast j
[MEHR]eder. Dassessich dabeiurneines der beidenletzten intakten Gebaude der gigantischdimensionierten Weltausstellungvon 1873handelt, ist kaum bekannt. Wienwardamalsauf dem Sprungzur Metropole und auf dem Hohepunkt einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Mit der Weltausstellung sateauch die internationale Anerkennung folgen. Einen Einblick in diese Epoche der gravierenden Veranderungen, welche die Stadt bis lieute pragen, gibt die nachste Aussteflung des Wien Museums. Heute kann sich Wien als eine der lebenswertesten Gro Bstadte der Welt riihmen, eine Weltmetropole aber ist Wien nicht. In denvonder Ausstellung beleuchteten Jahrenwardas andersdie Einwohnerzahlvoneiner halben Millionurn 1850hatte sich bis 1914vervierfacht und Wienzurviertgraten Stadtder Welt gemacht. Eine Bevolkerungsexplosion, die der Zuwanderungausalien Tei/endes Reiches geschuldetwar. Angezogen wurden die Menschenvonder wirtschaftlichen Sprengkraft der Griinderzeit, die das Bild der Stadt radikal veranderte. Startschuss hatte die 1858 verordnete Schleilung der Stadtmauer gegeben. Damitwarder Weg frei fur die Modernisierung der Infrastruktur und den Bau der Ringstra Be. Architektur und Kunstgewerbe florierten. Epochale Gro Bprojekte, wie die Hochquellwasserleitung, die Donauregulierung und der Zentralfriedhof wurden in Angriffgenommen. Die rasante Stadterweiterung brachteaber auch eine zunehmende Trennung dersozialen Schichten mit. sich. Zuwanderung und Zunahme des Industrieproletariats fiihrtenzu Wohnungsnot und Elend. Neben den urbanen Umwalzungen stehengesellschaftliche Entwicklungen im Fokus der Ausstellung. Dabei reicht das Spektrumvon Massenunterhaltung und Exotismus fiber Mode und Wohnkultur, Medizin und Technik. Aber auch Einzelphanomene werdenbeleuchtet. 1870 machteman etwa gegendie Abhoizung des Wienerwalds mobil, fiebertemit der Nordpolexpedition und der junge Anwalt Karl Lueger, damals noch emn Liberaler, stieg in die Politik em. Jul Zentrum der Schau steht die Weltausste/lung. Sicwardie erste, die nicht in Londonoder Paris stattfand, und die bis dato grate. Auf dem 233 Hektar umfassenden Gelandeim Prater befanden sich riesige Bauten, darunter der 80 Meter hohe Kuppelbau der Rotunde, diezum Wiener Wahrzeichen wurde. Die eingangs erwahnte Meiereiwaralsamerikanische Trinkhalle einer der zahlreicheninternationalen Ausstellungsbauten der 35beteiligten Lander, dievom Persischen Hausiiber den Tempelvon Kyotobiszur Frauenarbeit im Prater undzum Indianer Wigwamreichten. Trotz des gigantischen Aufwandswarder Erfolg gering. Von den erhofften 20 Millionen Besuchern kam gerade mal emn Drittel und am Ende fehltesogardas Geldzum Abbau der Rotunde. Ein BOrsensturz nachder Eroffnung hatte den Wirtschaftsboom abrupt gestoppt. Einabrupter Stopp des Wirtschaftsoptimismus folgte auch mehr als emn Jahrhundert spater auf die zweite Wiener Weltausstellung, die allerdings nie stattgefunden hat. Die Abhaltung der EXP095konzipiert im Doppe/pack mit Budapestscheiterteander mangelnden Finanzkraft Ungarns, undauch die Wiener selbstwarenlaut Volksbefragung andiesem Experiment nicht interessiert. Experiment Metropole1873: Wien und die Weitausstellung Prater Wien Helga Kusolitsch 21.03.2014 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Wien Museumwww.wienmuseum.at15. Mai 2014 bis28. September 2 014 Ringstrafienbaustelle Bau der Reichsbrucke Wienzur Zeit der Weltausstellung Fotos: Wien Museum