Prater Wien MIRJAM MARITS, GEORG RENNER 04.03.2014 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Wie Wien den freien Blickschiltzt Stadtbild. Vielen Hochhausprojekten gehenintensive Diskussionenvoraus, ob der Neubau nichtden Buick auf die Innenstadt beeintrachtige. Wie Wien seine Sichtachsenzuschtitzen versucht. VON MIRJAM MARITSUND GEORG RENNERWien. Viel wird derzeit iiber siege
[MEHR]redet, weil zweivonihnen dutchgeplante Neubauten als gefahrdetgelten: die historischen Sichtachsen in Wien. Derer hat Wien einige,diemeisten dieser Blickachsenfiihren von historischen Punkten(etwa Gloriette, Riesenrad) auf das Zentrum Wiens, den Stephansdom. Die wohl beriihmteste dieser Sichtachsen ist jenevom Schloss Belvedere auf die Innenstadt, dieder Maier Bernardo Bellotto unterseinem Kiinstlernamen Canalettourn 1760 in einem Gemalde verewigt hat. Ebendieser Canaletto Bfickgilt durch den geplanten73 Meter hohen Wohnturm aufdem Heumarkt Areal ( Die Presse'berichtete) als gefahrdet. Ebenfallsbeeintrachtigt konnte eine weitere Sichtachsevonder Josefstadt aufden Stephansdom sein,wenn jenes Biiro und Geschaftsgebaude errichtet wird, das in der Rathausstrage 1am Standort des ehemaligen Rechenzentrums der Stadt entstehen soil. Well schone Aussicht' aberem n eher schwierig zu definierender Begriff ist, hat sich die Stadt Wienin jiingerer Vergangenheit darangemacht, genau festzulegen, welche Sichtachsennun tatsachlichschiltzenswert sind. In einer Beilage zuden stadtebaulichen Leithnien zum Hochhausbau in Wienhat der Gemeinderat im Wesentlichen zwei Typen festgelegt, dienicht beeintrachtigt werden sollen:erstens den Ausblick von erhohten Aussichtspunkten (wie dem Kahlenberg oder dem Donauturm, siehe Grafik). Nicht alle haben iibrigens einelange Geschichte: Mitdem Bfickvom Donauturm, der inden friihen 1960em gebaut wurde,gilt auch eine relativ junge Sichtachse als schiitzenswert. Und zweitens sind auch Stadtveduten' schiitzenswert,historische Anblicke Wiens, wie sie sichvon historischen Bautenetwavain Belvedere ausbieten.jurys beraten fiber Widmung Unmittelbare Konsequenzenfilr Bauherren in diesen Sichtachsensaute deren Schutz aber nicht habener muss vielmehr bereits im Widmungsverfahren beachtetwerden, wenn Expertenjurys entscheiden, fur welche Halle bestimmte Baugebietefreigegebenwarden. Es geht darum, dass besondere Eigenheiten der Blickbeziehung inden Gebieten beibehaltenwerden', sagt Franz Kobermaier, Leiterder MA 19fiir Architektur und Stadtgestaltung. Ein Beispielseietwa der Bau des Sofitel am Donaukanaldieser Grund steht unmittelbar in der Sichtachsevonder Reichsbr Uckeauf die Innenstadt mit Stephansdom;warehier emn htiherer Hotelturm als das letztlich errichtete Gebaudegebautworden,ware die Blickbeziehung' der Sichtachsegestort warden. Die Abwagung obliege im Einzelfall Jurys, die zumindest zur Halfte aus Experten wie Architekten und Beamten der Stadt Wien bestehen. Wirldich intensiv gefiihrt wirddie Debatteumdie historischen Sichtachsen in Wienauchwennsie schon davor Themawaren,etwa beim umstrittenen Bau des Hotels Intercontinental Anfang der1960erseit der Neugestaltung des Bahnhofs Wien Mitte. Derurspriingliche Plan des renommierten Architelcten Laurids Ortner(dem Wien auch das Museumsquartier zu verdanken hat) Anfangder 1990er sah mehrere Bilrotiirme vorder hochstewar mit97 Metern Hohegeplant. Hochhauseram Randederhistorischen Innenstadt, dienoch dazu den Canaletto Blickbeeintrachtigenwiirdendas rief nichtnur Biirgerinitiativen, sondern schliefilich auchdie Unesco auf den Plan, die der Innenstadt im Jahr 2001 den Status Weltkulturerbe' verliehen hatte.2002 war deswegensogarder Direktor des Unesco Welterbekomitees in Wien zu Gast, urn sich emn Bild der Lagezumachen. Canalettos Fluch Auch der intemationale Rat fur Denkmalpflege ( Icomos), der die Unesco berat, sprach sichgegenden Bau der Tiirmeaus. Der Restist bekannt: Der Bauherr mussteseine Turmplane ad acta legen,urnden Weltkulturerbe Status nichtzugefahrden. Derbauliche Kompromiss stie8 bei seiner Eroffnung im Vorjahr dann aber erstrecht auf wenig Begeisterung. Nach der Dislcussionurndas Wien Mitte Projelct habemanbegonnen,auch andere Sichtbeziehungenzuuntersuchen und einzutragen. Die Dislcussion, oh und inwieweit die historisch gewachsenen Sichtachsen zu bewahren sind,ist aber, wie Icomos Prasident Wilfried Lipp sagt, bis heute nichtausgestanden'.66 Die Diskussionurndie historischen Sichtachsen 1stnoch immer nichtausgestanden.' Wilfried Lipp,icomos Prasidenf Prater Wien MIRJAM MARITS, GEORG RENNER 04.03.2014 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Sch Otzenswerte historische Perspektiven Die wichtigstenvon der Stadt Wien definierten Sichtachsen Steinhof Blick auf das Zentrum und Schloss Schonbrunn XVIII. Donauturm Rundumblick und Blick ins Zentrum Wagramer Stra Be Blickkorridor iiber Reichsbrucke ins Zentrum Riesenrad Rundumblick und Blick auf Stephansdom und Donauturm XVII. XIV. Gloriette Blick auf Wien XVI. Ka Kahlenberg und Leopoldsberg Blick auf das Zentrumleopoldsberglenberg Stephansdom Blick Richtung Ringstra Benbauten X. Belvedere Canaletto Blick auf das Zentrum Xl. *km E=ami Quelle Stadt Wien Gralik Presse PW