Österreich Spiegel 05.03.2015 06.03.2015 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Karriere im Prater: Angst ist seine Berufung Salzburger Itortirirtiten 31.12.2014, Marian Smetana Karriere im Prater: Angst ist seine Berufung Ein 27jähriger Wiener lebt davon, Leute zu erschrecken. Warum er zufrieden ist, wenn er Schreiende hört, und er sich vor sich selbst fürchten würde.
[MEHR] Kristof Brantusa kann man wohl als 'feschen Kerl' bezeichnen. Jung, sportlich, immerein freundliches Lächeln auf den Lippen. Trotzdem fürchten sich die meisten Menschen, wenn sie ihn sehen. Das liegt an seinem Beruf. Der 27jährige Wiener arbeitet als Erschrecker in der Geisterbahn im Wiener Wurstelprater, dem Hotel Psycho. Mehrmals am Tag verlässt er seinen Platz an der Kasse und schleicht mit einer Zombiemaske in die dunkle Geisterbahn, dort sorgt er für Gänsehaut. Eine Cummifratze und eine Taschenlampe genügen, um die Besucher zum Kreischen zu bringen. ' Es freut mich, wenn die Menschen sich richtig erschrecken', sagt er und grinst. ' Am meisten Spaß macht es, wenn Muskelprotze ganz cool in die Geisterbahn einsteigen und dann kreidebleich herauskommen', erzählt er. Heute trägt er kein Kostüm. In Turnschuhen und Sportjacke führt er durch das Hotel Psycho, das auch bei Tageslicht unheimlich wirkt. An jeder Ecke trifft man auf blanken Horror: Geister, Monster, Folterinstrumente und viel Kunstblut sind Brantusas ganzer Stolz. ' Ich kenne hier jede Schraube, jede Glühbirne', sagt er. Vor zwei Jahren hat sich der 27 Jährige daran gemacht, die Geisterbahn im Wiener Prater zu entwerfen. ' Meine Familie hat sich eine alte Geisterbahn gekauft, wir haben sie dann komplett erneuert und heute ist sie eine der modernsten Geisterbahnen Österreichs.' Dabei hatte der Wiener damals einen guten Job als Elektrotechniker. ' Ich hatte ein gutes Gehalt, Firmenhandy, Firmenauto, aber mich hat es einfach wieder in den Prater gezogen.' Denn hier sei er aufgewachsen, zwischen bunten Buden, Ringelspielen und Zuckerwatteständen. Brantusa stammt aus einer alteingesessenen Schaustellerfamilie. Schon seine Ururgroßeltern verdienten in dem Wiener Vergnügungspark ihr Geld. Auch wenn Brantusa jetzt durch das Hotel Psycho geht, kommt er auf stets neue Ideen. Er ist immer auf der Suche nach dem größeren Schrecken, dem Kick für die Besucher. ' Die Leute wollen was erleben, das sollen sie kriegen.' Übersetzt heißt das: Die Fahrt in der Geisterbahn soll durch Mark und Bein gehen. Dabei ist Brantusa im Privatleben kein Freund von Gespenstern und Monstern. ' Ich bin kein Fan von Horrorfilmen, mich schreckt es da immer so', erzählt er.