Raiffeisenzeitung 22.10.2015 Prater Wien PATRICIA OTUKAKARNER 22.10.2015 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Auch Erwachsenen macht das Springenriesigen Spafg, wissen die Kolariks. Die Luftburg la'dtzum Sprung ins Glu'ck Zu Besuch bei der Erfinderin der Luftburg, Elisabeth Kolarik,und ihrer Tochter Marianne im Wiener Prater. VON PATRICIA OTUKAKARNEREinedsterreichische
[MEHR] Idee, die schlie Slich Weltkarriere machtedabei fing alles ganzklein an: Mit den Luftburgen habe ich mireigentlich selbst einen Kindheitstraumerzahlt Elisabeth Kolarik, Eigentfimerinvon Kolariks Freizeitbetrieben im Wiener Prater,und schmunzelt. Ich bin schon frfiher im Gitterbett gern auf und abgesprungen, was meine Eltern nicht so toll fanden,weil das Mdbel doch langerund f Ur mehr Kinder haltensollte.' Ganz kam sie nichtlos von der Freude am Springenunddiesem Wunsch, den man sich frher als Kind nicht so erfilllen konnte. Trampolinewaren nicht fr uns Kleinegeeignet, und Luftmatratzen hatten natrlich zu wenig Federwirkung.' Sie behielt die Idee im Hinterkopfund wurde hat sie schlie Slich iiber die Bekanntschaftmit einem englischen Hersteller von Hei Sluftballons verwirklicht. Ich war mit meinem Vater auf einer Braumsse, wo ein Hei Sluftballonhersteller auch8 Werbeballons ausgestellt hatte', erzahlt die Wien. Gastronomin. Im Gesprach mit dem Kdnnet seines Fachesein echter Schneip_ dermeister'sei ihr die Idee zur ersten Luft L;burg gekommen, die der Mann dann umsetzte. Sie war eigentlich nur ffir ihre Tochter Mariannebestimmtgewesen und sollte dementsprechend klein ausfallen. Aufgrund einer Verwechslung wurde die im Zentimeterma Sbestellte Luftburg jedoch in Inch Grd Se angeliefert. Statt zwei Mal vier Metern, wie ichdachte, war diese erste Luftburg acht Mal elf Meter gra! Das Ma S war nat rlich riesig,nichts, was man ins Wohnzimmer stellenkonnte, also kam es in unseren Garten. Daswar 1977, da war meine Tochter Marianneschon auf der Welt und fand das richtig toll!' Marianne Kolarik, die heute gemeinsammit ihrem Bruder Paul die Geschaftsfiihrungder Kolariks Freizeitbetriebe verantwortet, erinnert sich: Wenn ich an meine Kindheit denke, dann erinnere ich mich, wie ich stundenlang gesprungen bin. Ganz besonders war es,wenn wir bei Regen drinnen bleibendurften. Oder auch, wenn die Luft ausgelassen voikrdeund die Burg dann fiber uns zusammengefallen ist. Einmal, da durften wir sogar darinbernachten. Daswar natrlich ein unglaubliches Erlebnis f Ur uns.' Von da an ging es sehr schnell. Es ergabsich, dass der damalige Brgermeister Zilk beimeinen Eltern im Schweizerhaus zu Besuchwar und erzahlte,dass er etwas Besonderesals Attraktion fr Kinder auf dem Rathausplatzsuchte. Es sollte nichts kosten, sich leicht aufund abbauen lassen und wenig Schmutz hinterlassen. Als ich das hdrte, stellte ich ihmmeine Idee vor', so die Erfinderin. Das wardas erste Mal, dass eine Luftburg dffentlichaufgestellt wurde und Kinder gegen Eintrittspringen durften. Der Rest ergab sich vonselbst. Luftburgen wurdenfr Bezirksfeste, f Ur Feste in Niederdsterreich und Kirtage bestellt. Bald warensieauch in der ungarischen Plattensee Region sehr gefragt. So etwas hatte es janoch nie gegeben.' In nurzwei Jahren boomte das Geschaft, und Elisabeth Kolarik verlor keine Zeit, um ihr Werk unter dem Namen Luftburg' registrieren zulassen. Seitdem darf tatsachlich nur ein Original als Luftburg benannt werden. In den vergangenen drei Jahrzehnten entwarf sie Dutzende originelle Modelle. Gro Ser Beliebtheit erfreuen sich nach wievor dieklassische Luftburg, ebenso das Tiermodell Giraffe'. Die grd Ste luftige Burg',die jemals gebaut wurde, war zwdlf Meterhoch und hatte eine Flache von 117 Quadratmetern. Eines haben jedoch alle Luftburgengemeinsam: Es wird grd Ster Wert auf hervorragende Qualitat gelegt. Fr die Herstellungeiner Luftburg braucht es rund drei Wochen. Die Luftburgen werden bis heute in Handarbeit gefertigt, sind sehr stabil und halten lange. Das macht sie im Unterschied zu geklebten Produkten zuetwas ganz Besonderem.'