02.07.2016 1/2 Prater Wien 02.07.2016 2/2 Prater Wien WIENER ' I Von den grünen Wäldern zum Wurstelprater Selbst wenn jeder Wiener den Prater kennt, weiß man doch viel zu wenig über dessen Entstehungsgeschichte. Denn vor 250 Jahren gab es noch keine Hochschauoder Geisterbahn. Am Samstag, 21. Mai 2016 erfuhren wir alles bei einer Führung von Bernd Völker Mit Bernd Völker (ganz rechts) um die Wette gelacht Vor 250
[MEHR] Jahren wurde das kaiserliche Jagdgebiet Prater von Joseph II. für die breite Bevölkerung geöffnet. Das zentrumnahe Areal bot zunächst Freiräume für Massenveranstaltungen wie Feuerwerke und Flugexperimente. Schon früh siedelten sich Imbissbuden, Gastund Kaffeehäuser entlang der Hauptallee an. 1801 eröffnete das Panorama, dessen riesiges Rundgemälde die Illusion vermittelte, in einer fremden Stadt zu sein. Zur nächsten Attraktion wurde der Circus Gymnasticus, ein imposantes Holzgebäude für Kunstreitervorführungen. 39 Von den grünen Wäldern zum Wurstelprater Mit der Weltausstellung 1873 begann die eigentliche Blütezeit. Die Rotunde und das 1897 errichtete Riesenrad wurden zu Wiener Wahrzeichen, der Vergnügungspark ' Venedig in Wien' lockte hunderttausende Besucher an. Seit 1928 bedeutet die Fahrt mit der Liliputbahn Wohlbefinden, Abenteuer, Unterhaltung und Faszination für die Technik. Zum ' Sängerbundtreffen' anlässlich des 100. Todestages des Komponisten Franz Schubert war die Bahn mit ihren zwei echten Dampflokomotiven eine besondere Attraktion. Auf der damaligen Strecke vom Riesenrad zur Rotunde gab es die unterschiedlichsten Besonderheiten für Kinder und Erwachsene zu sehen. Bis zum Brand der Rotunde 1937 fanden im Prater noch sportliche Großereignisse und die ersten Ausstellungen der Wiener Messe statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Prater fast komplett zerstört. Danach erfolgte der schwierige Neubeginn mit Blick zurück auf vergangene Glanzzeiten. Das Wiener Museum verfügt über große Sammlungsbestände zum Thema Prater, ein Teil davon ist permanent im Pratermuseum im Planetarium ausgestellt. Das werden wir uns im Herbst anschauen! Bezüglich der Preise plant man ein Einheitsticket für alle Fahrten anzuschaffen. Um alle 150 Besitzer der Bahnen zufriedenzustellen, scheint es aber noch eine Weile zu dauern!? Beim abschließenden Gruppenfoto durften wir um die Wette lachen und Spaß ist ja auch ein Grund, für den man in den Prater gehen soll. Wegen der Entfernung gingen wir aber nur bis ins Cafe beim Otto Wagner Pavillon Karlsplatz. Auch bei der Jause hatten wir genug Spaß und einen Tag vor den Präsidentschaftswahlen, war Lachen ohnehin die beste Beschäftigung. Sigrid Kundela 40 uns im