Prater Wien Der Wiener Prater feiert heuer sein 250jähriges Jubiläum. OÖ Nachrichten 02.04.2016 www.nachrichton.at Unter dem Riesenrad Der Praterbesuch ist Pflichtprogramm für Wien Ausflügler. Kinder freuen sich auf Action, Romantiker auf das Riesenrad, Trinkfeste auf das Schweizerhaus. Vor 250 Jahren öffnete der Reformer Josef II. die dem Adel vorbehaltenen Jagdgebiete. Am 7. April 1766 wurde der Öffentlichkeit
[MEHR]kundgetan, dass sich Seine Kaiserliche Majestät allergnädigst entschlossen habe, dass 'ohne Unterschied jedermann in den Bratter frey spazieren gehen' kann. Kurz darauf erteilte der Kaiser die Erlaubnis zum Verkauf von Getränken und Erfrischungen, gleich neben den Kaffeehäusern und Kneipen wurden Ringelspiele zum Amüsement erbaut. Der Name kommt vom lateinischen pratum und bedeutet Wiese. Nicht Wiener sagen gerne TRADITION Würstelprater, dabei hat der Name nichts mit Käsekrainern und Debrezinern gemein. Wurstelprater ist die richtige Bezeichnung nach der Kunstfigur Hanswurst. Die derbkomische Gestalt wurde von Maria Theresia als Revoluzzer verboten und fand sich auf der Puppenbühne als Kasperl wieder. Der Prater war ursprünglich ein ländlicher, ein chaotischer Raum. Erst mit der Weltausstellung begann seine eigentliche Hoch Zeit. 1873 wollte sich Wien der Welt präsentieren. Mit dem Ersten Weltkrieg büßte der Vergnügungspark seinen Glamour ein. Wirklich zerstört wurde das Areal 1945: Die Deutschen setzten alles in Brand, weil sie dort Russen vermuteten. Bis auf das Riesenrad brannten nahezu alle Attraktionen ab. Blutige Zusammenstöße hatte es im Prater schon früher gegeben: 1848 schlugen Soldaten einen Aufstand der Arbeiter nieder. Gleich neben dem Kinderspielplatz auf der Jesuitenwiese erinnert noch heute ein Denkmal daran. Es ist jenes Cebiet, das die Wiener den Grünen Prater nennen, im Unterschied zum Remmidemmi im Vergnügungspark. Im Grünen Prater gibt es zahlreiche Kinderspielplätze, Sportstätten für Baseball, Hockey, Fußball. Das ganze Jahr über lockt der Prater mit Festen. Am 1. Mai wird auf verschiedenen Bühnen aufgespielt; im Herbst wird die Münchner Wiesn kopiert, die Wiener und Zuag roasten werfen sich in billige Trachten und geben sich ländlich. Traditionell hat der Prater von 15. März bis 31. Oktober geöffnet. Doch mittlerweile wird der Ganzjahresbetrieb forciert, im Winter wird eigens ein Christkindl Markt aufgebaut. Unter dem Riesenrad