KLEINES GLÜ CKSSPIEL IN WIENGenossen in der Zwickmühle Andrea Heigl Die Grünen haben offiziell die Notbremse gezogen: Kein kleines Glücksspiel auf Basisvon Landesgesetzenin Wien, teilte Klubobmann David Ellensohn der SPÖ unmissverständlich mit. Alles andere hätte die Grünenauch zerrissen. Kein schlechter Schachzug: Ellensohnhat die SPÖ öffentlich unter Druck gesetzt, in dem Wissen,dasserdie rote Basis hinter sich ha
[MEHR]t. Diese hatte die roten Granden beim Parteitag im Mai überrumpelt und das Verbot des kleinen Glücksspiels mehrheitsfähig gemacht. Seither eiert die Parteispitze herum, schiebt die heiße Kartoffelvomeinenzumanderen Genossen,amliebsten Richtung Bund. Es gibtzwareine Kommission zu dem Thema,aber je länger die tagt, desto tiefer werden die Gräbenin der sonstsostraff durchorganisierten Landespartei. Ander Basis wirdgarder Vergleich mit Zwentendorf bemüht.60 Millionen Euro würden der Stadt ohne das kleine Glücksspielpro Jahr entgehen. Das ist nicht nichts, aberauch nicht mehr, als der völlig vergeigte Prater Vorplatzgekostet hat. Kaumzuglauben, dass die SPwegendieser Summe einen Zwist riskiert, den die Grünen prompt ausnützen, um ihr Image als kuscheliger Juniorpartner loszuwerden. Auch dass das kleine Glücksspiel Sucht und damit sozialen Abstieg befördert, nimmt sie in Kauf. Liegt'sdochamgeheimnisvollen Einfluss der Glücksspiel Konzerne? Solange die rote Parteispitze nicht eindeutig Stellung bezieht,musssie sich diese Frage gefallen lassen.