Hurra, hurra! Die Rieder, die sind da3000 Fans kaperten das Schweizerhaus Sehr laut und auffallend friedlich feierten die Rieder ihre SV in Wien Von Philipp Hirsch und Roman Kloibhofer WIEN. Kurz vor zwölf Uhr rollte dieschwarzgrüne Fan Lawine lautstark durch den Wiener Praterdem Schweizerhaus entgegen. Die Rieder ließen Wien ganz genauwissen, wer heute der Herr in der Bundeshauptstadtist. Innviertler Buam!'halltes aus Hund
[MEHR]erten Kehlen durch Iden altehrwürdigen Vergnügungspark. Alslaut, aber sehrfriedlich' charakterisiert ein Wiener Polizei Offizierdie Oberösterreicher. Nach knapp zehn Minuten ist das Schweizerhaus fest in Innviertler Händen. Mehr als 3000 Fans tummeln sich imriesigen Biergarten. Die Stimmung ist ausgelassen. Sie tanzen teilsaufden Stühlen und alle singen siefür ihren Verein. Herst, des ist ja a Lederhosen Invasion', wundert sichein alter Stammgast, bevor erdas Weite sucht und den Riedern seinen Tisch überlässt. Einige Minuten später ist das Schweizerhausvoll. Nichts Jubelt: Rudolf Stieginlayergeht mehr. Die Securities schließen das grüne Gittertor, das zum Biergarten führt. Nicht zur Freudeder SVFans. Lasst die Rieder rein! Lasst die Rieder rein!', singt ein Chor von gut 50 jungen Männern,die es nicht mehr hineingeschaffthaben. Doch die Sicherheitskräftekennen keine Gnade. Nur in kleinen Gruppen lassen sie hinundwiedereinige Glücklicheeintreten. Obwohl sie vorverschlossenen Türen stehen, bleibendie Rieder friedlich. Randale Fehlanzeige. Etwa 20 Polizisten aus Oberösterreich haben die mehrals100 Busse nach Wien begleitet. Auch im Dienst leide ich mit der Mannschaft mit', sagt Walther Reinthaler. Erist als szenekundiger Polizistmitgereist. Sollte die friedliche Stimmungkippen,weiß der Beamteganz genau, was zu tun wäre. Wir sind in der Fanszenebestensvernetzt. Wirkennen unsere Problem Kinder', sagterund grinst. Die Problem Kinder' bleiben brav. Auch die Exekutive darf sich voll auf das Spiel anstatt auf pöbelnde Fans konzentrieren. Es ist ja klar: Mitdiesem Bier hierim Stadion kannstja nichtgewinnen.' Ein SVRFan, vom Innviertier Bieroffenbar sehr verwöhnt Im Schweizerhaus kocht inzwischen beinahe die Luft. Ihres Erfolgs sind sich die Rieder sicher. Wir haben für das kommende Jahr schon wieder einen Tisch reserviert', sagt der Inmiertler Gastwirt Franz Zauner und nimmt einenkräftigen Schluck. Seine Tischnachbarn brechen in zustimmenden Jubel aus. An der Hand der Profis Auch vor dem Stadion wird der Trubel inzwischen immer stärker. Ganz Ried trifft sich anscheinendheute in Wien. Unter den Tausenden SVRFans sticht die Gruppevon Burschen im SVRDress heraus: Ich lauf mit dem Reifeltshammer ein', ruft der kleine SVRAnhänger lautstark. Er gehört dem U12a Team des Rieder Nachwuchses an unddarf heuteander Handder Profis ins Spiel einlaufen. Trainer Markus Friedwagner hat zutim die aufgeregte Meute zu bändigen, als der Mannschaftsbus der Rieder ins Stadion einfährt. Finale oho, Finale ohohoho!' Die Schlachtgesänge der schwarzgrünen Fans sind nicht zu überhören. Die Fan Gruppeaus Vöcklabruck zeigt schon leichte Anzeichen von Müdigkeit, einige von ihnen ziehen es vor, sich liegend inder Pratersonnevonden Schweizerhaus Strapazenzu erholen. Im Gewühl der SVRFans dannplötzlich ein bekanntes Gesicht: Paul Gludovatz. Der Ex SVRTrainerwird von vielen Fans begrüßtund schüttelt fleißig Hände. Nabitte, ist doch klar, für wen mein Herz schlägt', sagt er und meint: Ich bin ja nicht unbeteiligt daran,dass Ried heute hier spielt.' Unternehmer Markus Bast aus Polling ist zusammen mit Mitarbeitern und Freunden per Bus angereist. Eine Selbstverständlichkeit, dass wir dabei sind', sagt erund ein Fan Kollege zeigt auf das TShirt des Innviertlers, das den Rieder Weg ins Finale zeigt. Neben einem attraktiven Spielwünsche ich mir natürlich einen Sieg für Ried', sagt auch Post Manager Heinz Priller aus Ried. Er istauch beim dritten Cupfinale der Rieder dabei. Sein Wunsch gehtnicht in Erfüllungdas Fußballfestbleibt für die Fans aber trotz des0:3 unvergesslich. 1 Gut gelaunt in bierseliger Vorfreudeim Schweizerhaus: Fans der SV Josko Ried2 Entspannung nach der langen Busfahrt im Biergarten. Aus dem 2:0 wurdeleider nichts.3 Operation Praterstorm' gelungen, Operation Titelverteidigung' leider gescheitert...4 überraschend viele weibliche SVRFans nahmen die Reise nach Wien auf sich.5 Auch das Kräftetanken der Fans konnte den Sieg der Salzburger nicht verhindern. Die Stelzen im Schweizerhaus haben dennoch geschmeckt! Fotos: solidpictures.at (4), weid (4) Umfrage: Vordem Anpfiffsprachen die OÖ N im Schweizerhaus mit den Fansüber ihre Erwartungen4100e* Wir können heutenurgewinnen. Für das nächste Jahr haben wir schonwieder einen Tisch im Schweizerhaus reserviert.' I Franz Zauner, Gastwirt (51) Schon die Busfahrt nach Wienwarsensationell. Eswird auch diesmal wiederspannend werden.' Walther Kettl, (47) Seit 16 Jahren habe ichfast kein Spiel der SV Riedmehr versäumt, heute sindwir aber sicher nicht diegroßen Favoriten.' Susanne Oder, Krankenschwester Es ist das dritte Finale fiirmich, dieses Jahr haben wirgleich einen Familienausflug nach Wien damitverbunden.' Wolfgang Deschberger,ehemaliger SVRPräsident