Prater Wien Gerhard Bitzan MARGINALIEPraterplatz: Alleputzensich ab Gutachten: Die Stadt Wienwar sehr wohl für die Probleme rundumden Platz verantwortlich. VON GERHARD BITZANMitte2007 stellte die damalige Vizebürgermeisterin Grete Laska ( SP) ihr neues Lieblingsprojektvor: Ein im Stilvon 1900 gebautes Entree zum Riesenradplatz im Prater. Die Zuständigkeit für den Platz erteiltesieder Riesenradplatz Errichtungsgesellschaft( RR
[MEHR]PE)unter Geschäftsführer Georg Wurz. Diesewiederum beauftragte die Firma Explore 5 D. Doch bald überstiegen die Kosten den Rahmen,die Firma bekam wirtschaftliche Probleme, wurde in Ausgleichgeschickt und hinterließ geschädigte Unternehmer. Durch die komplizierten Strukturen konnten Kostenleichter verschleiert werden. Nach einem äußerst kritischen Kontrollamtsberichtvor zwei Jahren wurden jetzt zwei neue vonder Staatsanwaltschaft beauftragte Gutachten(die Grüne Sabine Gretner hatte eine Anzeige eingebracht)bekannt. Und die Vorwürfe sind erneut massiv:"quot;gt; Entgegenfrüherer Aussagen Laskas handeltessich beim Vorplatz eindeutigum ein Projektder Stadt Wien, das ausschließlich inder Verantwortung der RRPE als Vertreterin der Stadt gelegen hat',heißteslaut Gutachten. Die Vergabean Explore D sei daher illegalgewesen. Außerdem habe Explorekeine substanzielle Erfahrung'mit solchen Projekten gehabt."quot;gt; Ein Unternehmer,derals Hauptversacher der Mehrkostenund Verzögerungen galt, wurdevon Laska protegiert. Die Vizebürgermeisterin habe ausdrücklich gewünscht, dass die Umsetzungder Nutzerwünsche (desbetreffenden Unternehmens, Anm.)gegenüber der Fertigstellung vorzuziehen ist.'"quot;gt; Die Zahlungenandiein Schwierigkeiten steckende Firma Explore seienzum schlechtestmöglichen Zeitpunkt eingestelltworden, nämlich kurzvor Fertigstellung des Vorplatzes. Damitgabeseine Bauunterbrechung,weitere Verzögerungen und nochmehr finanzielle Probleme für die Professionisten. Resümee der Grünen: RRPEChef Wurzund damit auch die Stadthätten mit dieser Vorgangsweisenur eines vorgehabtderunerfahrenen und wirtschaftlich chaotisch agierenden Explore 5 D allesin die Schuhezu schieben. Auch Peter Schlösser, Anwalt eines Unternehmers, der beim Pratervorplatz eine Mio. Euro Verlust erlitten hat und die Stadt daher jetztauf Schadenersatz klagen will,argumentiert ähnlich: Dievonder Stadt gewählte komplexe Firmenstruktur rund um die Errichtungdes Platzes sei bewusst gemachtworden. Man habe versucht einermöglichen Haftung im Notfallvorzubeugen. Schlösser: Da istnichts einfach passiert, sondernvonlanger Hand vorbereitetgewesen.'